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23.10.2018

Klimaschutz kennt keine Grenzen

Auf dem Dach der künftigen Fahrzeughalle im Energie- und Technikpark wird die Installation einer Photovoltaikanlage vorbereitet.
Der Energie- und Technikpark der Stadtwerke und des Rathauses ist als nachhaltiges Gewerbegebiet konzipiert. Auf dem Dach der künftigen Fahrzeughalle wird die Installation einer Photovoltaikanlage vorbereitet.

Die Wiederverwertung von Rohstoffen nach dem Abriss von Gebäuden, naturbelassene Räume in der Stadt und tragfähige Strukturen für Mehrgenerationenhäuser: Diese und noch viele weitere Trendthemen standen auf der Agenda einer Konferenz zur nachhaltigen Quartiersentwicklung in der Großregion. Dazu hatten sich 160 bau- und planungsaffine Unternehmer, Wissenschaftler, Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter aus Luxemburg, Rheinland- Pfalz, dem Saarland, Lothringen und der Wallonie bei den Stadtwerken Trier getroffen.

Auf dem Programm standen Referate, Fachgespräche, Workshops und zum Abschluss eine Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern der Quattropole-Städte Metz, Saarbrücken und Trier. Mitveranstalterin Tamara Breitbach vom Umwelttechnik-Verbund „Greater Green" konnte nach der Tagung eine wichtige Schlussfolgerung ziehen: „Es gibt bei diesem Thema ein ungebrochenes Interesse an einer internationalen Zusammenarbeit, denn der Klimawandel macht nun mal nicht an Grenzen halt."

Moderator Guy Keckhut musste beim Podiumsgespräch der Quattropole-Städte Luxemburgs Bürgermeisterin Lydie Polfer entschuldigen, die in die Koalitionsverhandlungen nach der Parlamentswahl im Großherzogtum eingebunden war. Für Metz nahm Bürgermeister Dominique Gros teil, für Saarbrücken Umweltdezernent Thomas Brück und Trier war mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe vertreten. Alle drei Kommunen können auf eine lange Liste von Aktivitäten in punkto Energieeffizienz, umweltfreundlicher Mobilität oder Recycling verweisen: Die Etablierung von Kraft-Wärme- Kopplungen und Blockheizkraftwerken, die kontinuierliche Senkung des Heizenergieverbrauchs in Schulen und Kitas, Photovoltaiknutzung, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, die Förderung der Elektromobilität, die Wiederverwertung des Brennstoffs Holz aus dem Hausmüll und vieles mehr. Ein unerlässlicher Verbündeter sind dabei die jeweiligen Stadtwerke, wie Wolfram Leibe hervorhob: „Der Kampf zum Erhalt der Stadtwerke war sehr wichtig, denn nur mit diesem Instrument können die Kommunen Energiepolitik vor Ort gestalten."

Deutlich wurden in der Gesprächsrunde aber auch die Widerstände und Grenzen, die den Kommunen beim Thema nachhaltiges Planen und Bauen gesetzt sind. Selbst wenn die Kommunen viele vorbildliche Initiativen starten: Entscheidend bleibt immer das Verhalten der Privathaushalte. Bereits bei Kindern und Jugendlichen müsse, so Thomas Brück, eine Bewusstseinsbildung stattfinden. Dominique Gros konstatierte: „Die Neuaufteilung des öffentlichen Raums ist ein wichtiges Thema, aber die Leute mit den großen Autos wollen nicht, dass Parkplätze wegfallen." Um die Zustimmung der Bevölkerung zum Beispiel zu erhöhten Energiesteuern zu steigern, dürfe das damit eingenommene Geld nicht im Staatshaushalt verschwinden, sondern müsse als Zuschuss zu privaten Klimaschutzmaßnahmen wieder zurückfließen, bemerkte Gros.