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02.06.2009

Grüne Lungen der Stadt

Die Jurymitglieder des Landeswettbewerbs besichtigen mit Vertretern des Stadtverbands der Kleingärtner die in der Nähe des Südbads gelegene Schrebergartenkolonie Trier-Süd.
Die Jurymitglieder des Landeswettbewerbs besichtigen mit Vertretern des Stadtverbands der Kleingärtner die in der Nähe des Südbads gelegene Schrebergartenkolonie Trier-Süd.
Sie sind grüne Oasen der Ruhe und Erholung mitten in der Stadt: die Schrebergärten. Schon für eine Jahrespacht von 54 Euro lässt sich in Trier der Traum vom eigenen Stück Natur verwirklichen. Es gibt zwölf Kleingartenvereine mit annähernd 1000 Parzellen, die sich in verschiedenen Stadtteilen auf eine Gesamtfläche von 31,5 Hektar verteilen. 1914 wurde im Altbachtal die erste Schrebergartenkolonie eröffnet. Sie ist bis heute mit 156 Parzellen die größte in Trier.

Um die wichtige soziale, ökologische und städtebauliche Funktion der Kleingärten zu würdigen, hat der rheinland-pfälzische Landesverband zusammen mit dem Finanzministerium den Landeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ ausgelobt. Mit den Kleingartenvereinen Trier-Süd und Neu-Kürenz gibt es diesmal zwei Bewerber aus Trier.

Begleitet von Bürgermeister Georg Bernarding, dem Vorsitzenden des Stadtverbands der Kleingärtner, besichtigte und bewertete die Jury vergangene Woche die beiden Anlagen. Zu den Kriterien zählen die städtebauliche Einordnung, die Pflege der Gartenkultur sowie soziale und ökologische Initiativen der Vereine.

Stangenbohnen und Kompost

Jurymitglied Werner Ollig von der Gartenakademie Rheinland-Pfalz zeigte sich nach dem Rundgang über die Anlage Trier-Süd angetan vom gärtnerischen Können der Pächter:¿„Hier wird noch altes Wissen weitergegeben. Stangenbohnen sieht man sonst fast gar nicht mehr.“ Dass die Schrebergärtner viel kompostieren, Regenwasser nutzen und auf die „chemische Keule“ weitgehend verzichten, gab Pluspunkte auf dem Ökokonto. Auch die Offenheit der Parzellen wurde von den Experten gelobt: „Störende Zäune sind hier kaum zu sehen“, betonte Bianca Klein, Referentin für Bauen und Wohnen im Finanzministerium. „Im Vergleich zu anderen Kleingartenvereinen, bei denen oft die reine Freizeitnutzung im Vordergrund steht, wird in Trier-Süd sehr viel Obst und Gemüse angepflanzt“, hob Rüdiger Frank hervor. Als Vositzender des Landesverbands vertritt er rund 11.000 rheinland-pfälzische Kleingärtner.

Die Ergebnisse des Landeswettbewerbs „Gärten im Städtebau“ werden im Herbst bekannt gegeben. Die drei am besten bewerteten Anlagen werden mit einem Geldpreis und Medaillen ausgezeichnet. Der Sieger nimmt außerdem 2010 am Bundeswettbewerb teil.