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06.07.2021

"Kaum ein Arbeitgeber bietet so eine Vielfalt"

Luka Buntic an  seinem  Arbeitsplatz im Amt für Organisation
Seit einigen Wochen verstärkt Luka Buntic nach dem erfolgreichen Abschluss seines Dualen Studiums das Team im städtischen Amt für Organisation.
Bis 31. August läuft im Rathaus die Bewerbungsfrist für das Duale Studium Allgemeine Verwaltung/Verwaltungsbetriebswirtschaft, das vielfältige Perspektiven bietet. Der 28-jährige Luka Buntic, vielen bekannt aus seiner Zeit als Basketballprofi, hat diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und eine Stelle im Amt für Organisation angetreten. Im Interview mit der Rathaus Zeitung (RaZ) schildert er seine Erfahrungen und Eindrücke in der Ausbildung.

RaZ: Wie wurden sie auf das Angebot der Stadt aufmerksam?

Luka Buntic: Als ich 2017 im Rahmen meiner Basketball-Karriere nach Trier zurückkam, habe ich mich für ein Duales Studium interessiert. Ein Freund, der damals bei der Stadtverwaltung gearbeitet hat, hat mir vorgeschlagen, mich bei der Stadt zu bewerben. Ich hatte mir vorher noch nie Gedanken darüber gemacht. Ich habe mich dann informiert, die Bewerbung losgeschickt und mich riesig gefreut, als es auf Anhieb geklappt hat.

Warum haben Sie sich beworben?

Als Profi-Basketballer war ich für einige Semester im Fach Wirtschaftswissenschaft an der Fernuni Hagen eingeschrieben. Das finde ich sehr interessant. Mit dem Dualen Studium in der Stadtverwaltung konnte ich daran anknüpfen. Das war ein weiterer Grund, mich hier zu bewerben. Ich finde diese Laufbahn spannend. Kaum ein Arbeitgeber in der Region hat so eine Vielfalt zu bieten. Wenn man bei der Stadtverwaltung das Duale Studium Verwaltung absolviert, ist es ausdrücklich erwünscht, eine Gaststation in einer Partnerstadt zu machen. Das ist ein sehr attraktives Angebot. Leider hat das bei mir wegen Corona nicht geklappt.

Wie war der Einstieg?

Ich konnte vor dem Start des Dualen Studiums am 1. Juli 2018 etwas Berufspraxis sammeln durch eine befristete Halbtagsstelle im Sitzungsdienst. Das war super zum Einstieg, vor allem weil der Sitzungsdienst mit fast allen Teilen der Verwaltung zu tun hat. Die Kolleginnen dort haben mich auch als Aushilfskraft immer sehr gut eingebunden. Das war auch für meinen jetzigen Weg sehr wichtig.

Welche Erfahrungen haben Sie bei den verschiedenen Ausbildungsstationen gemacht?

Den Einführungsmonat hatte ich im OB-Büro. Dort habe ich direkt gemerkt, dass man sich sehr gut einbringen kann. Dann ging es zum Ausländeramt, wo man sehr direkt mit einzelnen Schicksalen zu tun hat. Für mich ist das ein ganz besonderes Thema, weil ich in Kroatien geboren wurde und mit vier Jahren mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen bin. Dadurch war uns zum Beispiel das Thema Aufenthaltsgenehmigung sehr vertraut. Nächste Station war das Stadtreinigungsamt, wo es mir auch sehr gut gefallen hat. Es war sehr abwechslungsreich und ich bin auch morgens mit rausgefahren. Dann ging es zurück ins OB-Büro und ich war im Corona-Stab. Im übertragenen Sinne hatte man manchmal schon das Gefühl, dass die Welt untergehen könnte und man sich jeden Tag durchkämpfen muss. Als Anwärter dabei zu sein, war sehr spannend. Wir haben insgesamt sehr stark als Team agiert. Ich war von April bis Juli 2020 im Corona-Stab und konnte miterleben, wie sich die Kurve wieder abgeflacht hat. Es war schön zu sehen, wie die Menschen sich wieder entspannt haben.

Wie waren die Eindrücke bei der Wirtschaftsförderung als letzter Station?

Das hat mir sehr zugesagt. Vor allem weil man da auch sehr kreativ agieren und zum Beispiel Bar-Camps mit organisieren kann. Zudem wurde damals gerade eine Plakette für attraktive Unternehmen entwickelt. Darüber hinaus hat man dort viel mit Betrieben aus Trier zu tun und merkt, wie vernetzt die Stadtverwaltung ist. Insgesamt war es bei der Wirtschaftsförderung sehr abwechslungsreich.

Wie haben Sie ihre Zeit an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Mayen erlebt?

Interessant war zum Beispiel das breite Spektrum der Kollegen. Nicht nur ich war mit meiner Vorgeschichte ein Einzelfall. Zudem reichte das Spek-
trum von einer 18-jährigen Kollegin, die frisch vom Abitur kam, bis zu Kollegen über 30, die ihr Duales Studium für den verwaltungsinternen Aufstieg gemacht haben. Insgesamt eine sehr bunte Mischung aus „alten Verwaltungshasen“ und Leuten wie mich als Neueinsteiger. Gut war, dass uns die Dozenten immer ermutigt haben, am Ball zu bleiben. Ich finde, dass die Hochschule den durch Corona erzwungenen Umstieg auf den Digitalunterricht sehr gut gemeistert hat. Die Webinare, die ich im letzten Ausbildungsjahr mitgemacht habe, haben einwandfrei geklappt.

Das Gespräch führte Petra Lohse

 
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