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03.11.2015

Vorhang auf für Laien und Profis

Probe zur Jazzoper im Walzwerk
Die Proben mit 160 Beteiligten laufen im ehemaligen Walzwerk auf Hochtouren. Foto: Claudia Stephen
Es ist kein Zufall: Die Plätze der aufgebauten Tribüne im ehemaligen Walzwerk in Kürenz sind blau. Ebenso die T-Shirts der Tufa-Mitarbeiter, die Strohhalme auf dem Tisch und sogar die Pressemappen haben die Tufa-Farbe blau. Bereits das ganze Jahr feiert die Kultureinrichtung ihren 30. Geburtstag – rund um das Thema „Blau“. Fulminanter Höhepunkt ist die Uraufführung der Jazzoper „Blue Sheets“ am Samstag, 7. November, 19.30 Uhr, im ehemaligen Walzwerk. Mit diesem innovativen Projekt wird die Tufa ihrem soziokulturellen Anliegen in besonderem Maße gerecht. Vereint die Produktion doch über 150 Beteiligte aus freier Szene mit Profis und Laien.

„Das wir hier sein können, hat viel mit Mut zu tun. Und Mut gehört zur Tufa“, sagte deren Vorsitzender Dr. Klaus Reeh bei der Pressekonferenz und ergänzte: „Es ist eine einmalige Erfahrung für uns alle.“ Kulturderzernent Thomas Egger lobte die Produktion, insbesondere da die vier Handlungsfelder des städtischen Kulturleitbilds darin vereint würden. Durch die Teilnahme der inklusiven Theatergruppe „com.guck“ und anderer Laien sei etwa der Punkt Soziokultur und Teilhabe gewährleistet. „Ich sehe blaue Zeiten auf uns zukommen“, freute sich Egger.

„Blue Sheets“ beschreibt einen Unfall in einer Textilfabrik, der vielleicht hätte vermieden werden können. Am Schicksal des Opfers und der Familie entzweien sich sowohl Arbeiter und Kunden als auch die Firma und Hintermänner der Fabrik. Gleichzeitig erzählt die Jazzoper die Geschichte des Jazz mit seinen vielen Ausdrucksformen vom Worksong über Bepop, Cool Jazz bis hin zu modernen Formen wie Jazz-Rap. Die Idee, Jazz und Oper zusammenzubringen, stammt von Nils Thoma, dem langjährigen Vorsitzenden des Jazz-Clubs Trier, der die Musik komponierte. „Mein Wunsch ist, dass Leute kommen, die ansonsten keinen Zugang zum Jazz haben“, erläuterte er. Regisseur Stefan Bastians lobte vor allem die große Begeisterung, mit der die Mitglieder von „com.guck“ dabei sind. Aber auch die Profis, die sich „wunderbar“ auf die Laien einlassen würden. „Die Laien bringen Authentizität mit, etwas, was sich Schauspieler erst erarbeiten müssen“, so Stefans.

  • Die Vorstellungen: 7., 8., 10., 27. und 28. November, jeweils 19.30 Uhr. Die Halle ist ab 18 Uhr geöffnet.