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21.04.2009

Topmodels in den Schatten gestellt

Stolz zeigen die Kinder zusammen mit ihren Betreuern ihre farbenfrohen Kreationen.
Stolz zeigen die Kinder zusammen mit ihren Betreuern ihre farbenfrohen Kreationen.
„Germany’s next Topmodel ist nichts gegen das, was die Kleinen hier bieten“, sagte Dr. Bärbel Schulte, stellvertretende Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift, vor der Modenschau, die den Abschluss des viertägigen Ferienprogramms „Kinder machen Mode“ bildete. Zu „Barbie Girl“ von Aqua liefen die kleinen Models mit gekonntem Hüftschwung unter Beifall über den Laufsteg im Eingangsbereich des Museums – einen Gang, den sie mit selbst gebastelten Blüten dekoriert hatten.
Doch die Begeisterung der Zuschauer galt nicht nur den Model-Qualitäten der Kleinen, sondern vor allem deren designerischen Talenten. Denn die farbenfrohen Kreationen, die die Kinder trugen, gingen auf eigene Ideen und ihr künstlerisches Geschick zurück.

Bei einem Besuch der aktuellen Sonderausstellung „Rendezvous auf dem Laufsteg. 50 Jahre Trierer Mode – 50 Jahre Barbie“ ließen sich die acht- bis elfjährigen Teilnehmerinnen von den Exponaten inspirieren. Danach war ihre eigene Kreativität gefragt: Die einfachen Schnitte – Röcke und Kleider gab es zur Auswahl – übertrugen die Kinder auf Filz und schnitten die Einzelteile aus. Mit Hilfe von Kursleiterin Tina Truppel-Philipps, der Schneiderin Lisa Bartashevich, dem Museumspädagogen Dr. Gregor Scherf und Praktikantin Ronja Kertels wurden die Modelle zusammengenäht. Anschließend verzierten die anfangs noch schüchternen Mädels ihr Kleidungsstück individuell mit Tüll, Filz, Strasssteinen, Gitterstoff und Federn. Einige fertigten noch zusätzliche Accessoires wie Taschen oder Haarbänder an. „Ich war sehr überrascht, wie viel Eigenkreativität die Kinder gezeigt haben. Sie sind alle über sich heraus gewachsen“, sagt Truppel-Philipps, Designerin und gelernte Erzieherin. Sehr gelungen sei das Kinderferienprogramm, für das schon die nächsten Termine feststehen, resümierte Dr. Scherf.

Von der Ausstellung, die die Kinder zu solch ausgefallenen Kleidungsstücken inspirierte, fällt das Fazit nicht anders aus. 13.000 Besucher beschäftigten sich schon mit 50 Jahren Trierer Mode und Barbie im Stadtmuseum. „Die Ausstellung läuft richtig gut und wird auch sehr gerne von Familien besucht. Die Kinder sind von den Barbies begeistert“, so Mitarbeiterin Sonja Mißfeldt.

Den kleinen Designerinnen hat das Ferienprogramm sehr gut gefallen. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön es war. Das Kleid ziehe ich oft an und hebe es gut auf“, sagt die neunjährige Olivia Schwab. Ihr Kleid bekomme ein Ehrenplatz, so Cara Demmer. Und als Lohn für ihre Bemühungen überreichte Mißfeldt ihnen am Ende der Show ein Teilnahme-Diplom. „Der ein oder andere Jungdesigner geht da bestimmt hervor“, wagt die Kursleiterin eine Prognose über die Zukunft der Mädels.