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28.07.2015

"Meilenstein" für den Trierer Sport

Wanderer
Frei zugängliche Sportangebote wie Wanderwege spielen in der Freizeitgestaltung für viele Trierer eine wichtige Rolle. Archivfoto: ttm
Einhelliges Lob und ungeteilte Zustimmung gab es im Stadtrat für das von der Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Europäischen Sportakademie vorgelegte Sportentwicklungskonzept. Kernstück ist ein Zehn-Punkte-Plan für den Sport in Trier (die RaZ berichtete), der auf Befragungen der Sportvereine und der Bevölkerung beruht. Ein weiterer Bestandteil ist der digitale Sportstättenatlas: Auf dieser Online-Plattform werden künftig die Angebote der Vereine mit einem Geoinformationssystem gekoppelt, das die Standorte der Hallen und Sportplätze anzeigt.

In der Stadtratsdebatte setzten die Fraktionssprecher neben dem allgemeinen Dank für die Ausarbeitung des Konzepts unterschiedliche Akzente. Die Vereins- und Bevölkerungsbefragung habe sehr interessante Ergebnisse gebracht und Probleme offengelegt, so Thorsten Wollscheid (CDU). Nächster Schritt sei nun der Sportstättenentwicklungsplan mit einer Prioritätenliste für den Bau von Kunstrasenplätzen.

Von einem „Meilenstein“ und einer „mehr als guten Grundlage für unsere Arbeit“ sprach Thomas Neises (SPD). Es habe sich gezeigt, dass es einen großen Bedarf für niedrigschwellige Angebote gebe und dass die Stadt in der Vergangenheit zu wenig für den Erhalt ihrer Sportstätten, darunter auch das Waldstadion, getan habe. „Aus diesen Fehlern müssen wir lernen“, so Neises.

Das Sportentwicklungskonzept berücksichtige die Bedürfnisse derjenigen Menschen, die nicht in Interessenverbänden organisiert seien und leiste daher einen wichtigen Beitrag zur Transparenz, betonte Christiane Wendler (Bündnis 90/Grüne). „Wir müssen in mancher Hinsicht umdenken, denn wir wissen jetzt, dass Wander- und Radwege die beliebtesten Sportstätten sind.“

„Der Erhalt und der Ausbau der Sportstätten steht für uns wie auch im Zehn-Punkte-Plan ganz vorn“, unterstrich Hans-Alwin Schmitz (FWG). Der digitale Sportstättenatlas sei eine wichtige Plattform für Neubürger und Studenten, aber auch für Eltern, die überlegen, in welchem Verein sie ihr Kind anmelden sollen.

Um das vielfach rückläufige ehrenamtliche Engagement zu stärken schlug Paul Hilger (Die Linke) vor, kleinen Vereinen zu diesem Zweck ein Werbebudget zur Verfügung zu stellen. Beim Thema Sportstätten mahnte er eine Entwicklungsperspektive für die wegen Schimmelbefall geschlossene Grüneberghalle an. FDP-Sprecherin Katharina Haßler merkte an, dass der Behindertensport in dem Konzept unterrepräsentiert sei und schlug vor, dies bei der Fortschreibung zu korrigieren.