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18.04.2023

Ende des Porta-Kreisels in Sicht

Zu sehen ist der Platz vor der Porta Nigra. Rechts im Bild stehen mehrere Busse auf der Straße.
Der dichte Busverkehr und der vielfach ausgebesserte Bodenbelag beeinträchtigen aktuell das Erscheinungsbild des Platzes vor der Porta Nigra.

Die Porta Nigra ist zweifellos das Aushängeschild schlechthin der Stadt Trier. Stadtplanerisch wurden das Weltkulturerbe und sein Umfeld dennoch lange Zeit vernachlässigt. Jetzt hat der Stadtrat einstimmig einen Grundsatzbeschluss gefasst, um den Verkehr neu zu regeln und das Erscheinungsbild aufzuwerten.

Seit 2011, 2008 oder gar schon seit dem Jahr 2000? So richtig einig war man sich im Stadtrat nicht, wie lange die konkrete Planung für die Umgestaltung des Porta Nigra-Umfelds jetzt schon auf sich warten lässt. OB Wolfram Leibe brachte diesen Überbietungswettbewerb auf einen Nenner, dem sich wahrscheinlich alle Ratsmitglieder anschließen konnten: „Endlich ist diese Vorlage möglich geworden."

Zum einen geht es um die Verlegung der Bushaltestellen an den Simeonstiftplatz, zum anderen um die Umsetzung der Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs „Umfeld Porta Nigra" aus dem Jahr 2010. Zum Thema Busverkehr liegt jetzt eine Machbarkeitsstudie vor, die bestätigt, dass am Simeonstiftplatz ausreichend Platz vorhanden ist, um den ÖPNV in beiden Fahrtrichtungen abzuwickeln. Bisher fahren nur die Busse in Richtung Süden über diesen Platz. Nach Trier-Nord und zum Hauptbahnhof fahren sie über das Margaretengässchen und die Simeonstraße und damit direkt an der Porta vorbei.

Ziel ist, diesen „Kreisverkehr" rund um die Porta zu beenden und den Vorplatz des römischen Stadttors in die Fußgängerzone zu integrieren. Um die neue Busführung zu realisieren, muss auch der Knotenpunkt Engelstraße/Nordallee umgestaltet werden. Davon soll auch der Radverkehr mit einer besseren Anbindung nach Trier-Nord profitieren. Mit dem jetzigen Beschluss hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, eine detaillierte Planung mit Kostenberechnung auszuarbeiten, auf deren Grundlage dann der Baubeschluss erfolgen soll. Eine erste Kostenschätzung liegt jedoch bereits vor und beläuft sich auf rund vier Millionen Euro.

Die Herausnahme des Verkehrs ist Voraussetzung für die Umsetzung der Wettbewerbsergebnisse von 2010. Es ging darum, die Porta Nigra neu in Szene zu setzen und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Jetzt sollen die vier Preisträger des Wettbewerbs beauftragt werden, ihre damaligen Entwürfe zu aktualisieren und ein Angebot für eine Konkretisierung bis hin zur Ausführungsplanung abzugeben. Dabei müssen insbesondere die Planungen für die Gedenkstätte zur Amokfahrt und eine öffentliche Toilette in der Christophstraße sowie der Einbau von Hochsicherheitspollern im Rahmen des Urbanen Sicherheitskonzepts berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk soll auf der Barrierefreiheit liegen.

„Es gibt jetzt die Hoffnung, dass es bei der Aufwertung des Platzes vor unserem Weltkulturerbe mit Verve vorangeht", kommentierte Thomas Albrecht (CDU) den Grundsatzbeschluss. Für den Busverkehr zeichne sich eine „intelligente Lösung" ab, die sichere Überquerung der Nordallee für den Radverkehr sei gewährleistet.

Ole Seidel (B'90/Grüne) plädierte dafür, sich nicht auf die Hervorhebung des Monuments Porta Nigra zu beschränken: „Der Platz muss deutlich grüner werden und soll auch im Sommer ein attraktiver Treffpunkt sein."

Rainer Lehnart (SPD) freute sich, dass jetzt „endlich die Schublade geöffnet" und die Umgestaltung ins Auge gefasst wird. Die Verlegung der Haltestellen sei eine „komplizierte Kiste". Die SWT-Verkehrsbetriebe müssten daher frühzeitig in die Planung einbezogen werden, betonte Lehnart.