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06.09.2011

Der letzte Kurfürst

An der Hauptmarktseite des Palais Walderdorff prangt das Wappen von Clemens Wenzeslaus. Das von  Johannes Seiz entworfene Gebäude war zeitweise der Dienstsitz der Trierer Kurfürsten.
An der Hauptmarktseite des Palais Walderdorff prangt das Wappen von Clemens Wenzeslaus. Das von Johannes Seiz entworfene Gebäude war zeitweise der Dienstsitz der Trierer Kurfürsten.
Mit einer ganztägigen wissenschaftlichen Vortragsveranstaltung erinnert die Stadt an den 200. Todestag des letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus (28. September 1739 bis 27. Juli 1812). Das von der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv organisierte Kolloquium soll in der zweiten Jahreshälfte 2012 stattfinden. Ergänzend plant das Stadtmuseum Simeonstift eine Führung zu Erzbischof Wenzeslaus mit Weinprobe.

Kulturdezernent Thomas Egger beantwortete eine Anfrage von Ratsmitglied Dr. Karl-Josef Gilles (FDP) über die geplanten Aktivitäten zum 200. Todestag von Wenzeslaus zudem mit dem Hinweis, dass die Vorträge des wissenschaftlichen Kolloquiums im Kurtrierischen Jahrbuch oder in einer separaten Publikation veröffentlicht werden sollen. Darüber hinaus stehe das Stadtmuseum seit langem in Verbindung mit dem Landeshauptarchiv Koblenz, das die Herausgabe einer breit angelegten Publikation über Erzbischof Wenzeslaus vorbereite. Mit den genannten Aktivitäten werde der letzte Trierer Kurfürst  angemessen  gewürdigt. Dieser sei keineswegs vergessen. Allerdings liege der kulturelle Schwerpunkt 2012 bei der Heilig-Rock-Wallfahrt und beim 500-jährigen Jubiläum des Trierer Reichstags von 1512. Dies sei vom Stadtrat ausdrücklich so gewollt und beschlossen worden. Für eine zusätzliche eigenständige Wenzeslaus-Ausstellung im Stadtmuseum würden die personellen und materiellen Ressourcen fehlen.
Der letzte Trierer Kurfürst Wenzeslaus leitete bis 1794 über 26 Jahre die Geschicke des Kurstaats. Er verlagerte dessen Sitz von Trier nach Koblenz, Nach Aufenthalten in Augsburg starb er in Marktoberdorf/Allgäu.