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23.10.2007

Herausragendes Opernereignis

Szene aus dem dritten Aufzug: Wotan (Karsten Mewes, Mitte) bestraft seine Lieblingswalküre Brünnhilde (Irmgard Vilsmaier, vorne). Die übrigen Walküren können ihrer Schwester nicht helfen. Foto: Theater
Szene aus dem dritten Aufzug: Wotan (Karsten Mewes, Mitte) bestraft seine Lieblingswalküre Brünnhilde (Irmgard Vilsmaier, vorne). Die übrigen Walküren können ihrer Schwester nicht helfen. Foto: Theater
Fulminanter Start der neuen Opernsaison: Mit Richard Wagners „Die Walküre“ stand nach 66 Jahren erstmals wieder das wohl populärste Werk aus dem vierteiligen Epos „Der Ring des Nibelungen“ auf dem Theaterzettel. Folgt man der Reaktion des Premierenpublikums, bewältigte das Trierer Theater diese Herausforderung mit Bravour. Am Ende der knapp fünfstündigen Aufführung gab es begeisterte Zustimmung, viele Bravo-Rufe und eine „Standing Ovation“ für alle Beteiligten.

Inszenierung ohne Modernismen

Das vom Land geförderte herausragende Opernereignis ist ein Beitrag des Theaters zum Kulturhauptstadtjahr „Luxemburg und Großregion“ und steht zudem im Zeichen des 20-jährigen Bestehens des Trierer Richard Wagner-Verbands, der in den zurückliegenden Jahren die bemerkenswerten Wagner-Produktionen des Theaters unterstützte.
 
Regisseur Hans-Peter Lehmann, ehemaliger Mitarbeiter von Wieland und Wolfgang Wagner bei den Bayreuther Festspielen, verzichtete in seiner Inszenierung auf Modernismen und konzentrierte sich in seiner Personenführung auf die zentrale Frage über das Wesen von Liebe, Macht, Gewalt und Egoismus. Ausstatter Olaf Zombeck unterstützte mit beeindruckenden Bühnenbildern dieses konzentrierte zeitlose Konzept, wobei besonders das Schlusstableau mit seinem „Feuerzauber“ gefiel.

Beeindruckend wurde die Mammutpartitur vom verstärkten philharmonischen Orchester der Stadt Trier unter dem kompetenten und engagierten Dirigat von GMD István Dénes gemeistert. Neben dem Walküren-Oktett hatte das Theater für die schwierigen Solistenpartien ein hochkarätiges Gästeensemble engagiert, das anspruchsvollsten Erwartungen gerecht wurde (Wolfgang Schwaninger als Siegmund, Pawel Czekala als Hunding, Karsten Mewes als Wotan, Irmgard Vilsmaier als Brünnhilde sowie Chariklia Mavropoulou als Fricka), wobei mit Vera Wenkert als Sieglinde eine hauseigene Kraft zur Verfügung stand.

Weitere Aufführungen

Die Trierer Musikfreunde haben noch mehrfach Gelegenheit, die herausragende Darbietung eines der faszinierendsten Werke der Opernliteratur mitzuerleben: 26. Oktober; 3.,17. November; 7.,18. Dezember; 20. Januar. Mit einer Gala-Aufführung unter Mitwirkung der Bayreuth-Sänger Anja Kampe (Sieglinde), Endrik Wottrich (Siegmund) und Jürgen Linn (Wotan, u. a. Wiener Staatsoper) feiert der Richard Wagner-Verband offiziell am Samstag, 1. Dezember sein 20-jähriges Bestehen.
Vorverkauf: Theaterkasse, Telefon: 0651/718-1818.