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04.09.2007

Gesundheitssektor als Job-Motor

Zur Gesundheitswirtschaft gehören neben den klassischen Pflegeberufen in Krankenhäusern (Foto) oder Seniorenheimen  auch viele Arbeitsplätze in der Forschung oder im boomenden Wellnessbereich. Foto: Mutterhaus
Zur Gesundheitswirtschaft gehören neben den klassischen Pflegeberufen in Krankenhäusern (Foto) oder Seniorenheimen auch viele Arbeitsplätze in der Forschung oder im boomenden Wellnessbereich. Foto: Mutterhaus
Das Gesundheitswesen ist mit 7000 Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Praxen und ihren Zulieferfirmen der größte Arbeitgeber in Trier. Hinzu kommen die Stellen in verwandten Bereichen, wie der Ernährungsindustrie oder in Wellness-Hotels. Um diese aufstrebende Branche weiter zu stärken, hat Oberbürgermeister Klaus Jensen die regionale Initiative „Gesundheitswirtschaft Trier 2020+“ ins Leben gerufen.

Erste Ergebnisse Mitte 2008

Zum Start wurde ein Lenkungsausschuss gegründet, der bis Mitte 2008  in der Region unter anderem konkrete Handlungsansätze entwickeln soll, um bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue Ressourcen, zum Beispiel im bommenden Wellness-Sektor, zu erschließen. Ein langfristiges Ziel ist die Ansiedlung weiterer Firmen. Der Ausschuss, dem unter anderem Vertreter der Kliniken, der beiden Wirtschaftskammern, der Ärzte, des Apothekerverbands, der Caritas, der Universität, der FH, der Krankenkassen und des Rettungsdienstes angehören, traf sich vergangene Woche zu seiner konstituierenden Sitzung.

Verbesserungen für die Patienten

Um den Spitzenplatz Triers unter den Gesundheitsstandorten in Rheinland-Pfalz auszubauen, wurde unter anderem angeregt, Reha- und Altersheilkunde-Einrichtungen gezielt zu fördern. In einer immer stärker alternden Gesellschaft ist gerade in diesen Branchen mit einem kräftigen Wachstum zu rechnen. Die Initiative verfolgt, so Jensen, das Ziel, die Rahmenbedingungen zu verbessern. „Ein sehr gutes Beispiel ist der Wissenschaftspark auf dem Petrisberg, wo sich beispielsweise eine private Augenklinik angesiedelt hat“, betonte der OB.

Für die Mitarbeiter im Gesundheitssektor steigen die Anforderungen ständig. „Daher werden qualifizierte Weiterbildungsangebote immer wichtiger. Auch dort hat Trier ein sehr gutes Potenzial“, sagte Jensen. Bürgermeister Georg Bernarding nannte als Beispiel die größten Kliniken Mutterhaus und Brüderkrankenhaus, die sich als akademische Lehrkrankenhäuser mit den Universitätskliniken auf jeden Fall messen könnten. Die neue Initiative, mit der die Region Trier eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz übernimmt,  stieß nach Angaben von Jensen bei den diversen Akteuren aus dem Gesundheitswesen auf sehr positive Resonanz. Sie könnte einen zusätzlichen Schub durch Zuschüsse vom Land erhalten, das im vergangenen Oktober ein eigenes Programm zur Förderung der Gesundheitswirtschaft gestartet hat. Von der Trierer Initiative, die vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik im Rathaus inhaltlich begleitet wird, profitierten nach Einschätzung Jensens auch die Mitarbeiter im Gesundheitssektor sowie die Bürger in Trier und dem Umland, da allgemein die Qualität der medizinischen Versorgung weiter gesteigert werde.