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10.05.2011

Große Bühne für die Trierer Bauschätze

Am Tag des Offenen Denkmals kann unter anderem das Wohn- und Geschäftshaus Nagelstraße 31 besucht werden. Innerhalb der Innnenstadt gibt es kein anderes Gebäude mit einer so konsequent im Jugendstildekor gestalteten Fassade.
Am Tag des Offenen Denkmals kann unter anderem das Wohn- und Geschäftshaus Nagelstraße 31 besucht werden. Innerhalb der Innnenstadt gibt es kein anderes Gebäude mit einer so konsequent im Jugendstildekor gestalteten Fassade.
Trier ist am 11. September erstmals Gastgeber der nationalen Auftaktveranstaltung zum Tag des Offenen Denkmals. Für das Großereignis wird ein hochkarätiges kostenloses Programm vorbereitet: Neben Einblicken in sonst oft verschlossene Baudenkmäler findet ein Monteverdi-Konzert in der dann frisch renovierten Liebfrauenkirche statt.

Nach Einschätzung von OB Klaus Jensen ist es für Trier eine „große Ehre und Auszeichnung“ Gastgeber der Eröffnung zu sein. Partner bei der Großveranstaltung ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Das umfangreiche Programm entsteht in enger Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.

Der Denkmaltag lebt nach Aussage von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani von der ehrenamtlichen Mitwirkung der Gebäudeeigentümer und der am Denkmalschutz interessierten Vereine, Institutionen und Bürger. „Europaweit wird Deutschland darum beneidet, dass dieser Denkmaltag von einem so breiten Engagement getragen wird“, betonte Professor Klaus Trouet, Vorstandsmitglied der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der 1993 ins Leben gerufene Denkmaltag sei „eine Erfolgsgeschichte“. Allein 2010 wurden bundesweit rund 4,5 Millionen Besucher gezählt.

Start auf dem Kornmarkt

Die Eröffnungsveranstaltung  am 11. September beginnt um 11 Uhr auf dem Kornmarkt. Anschließend sind zahlreiche private Häuser, Kirchen und öffentliche Gebäude bis 18 Uhr geöffnet, darunter der Frankenturm, die Basilika einschließlich einer unterirdischen römischen Wandelhalle und der Turm Jerusalem. Das Trierer Programm koordiniert das städtische Denkmalpflegeamt unter der Leitung von Dr. Angelika Meyer.

Unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution“ steht 2011 bei dem bundesweiten Programm das 19. Jahrhundert im Blickpunkt. Es war geprägt durch den Aufbruch in die kapitalistische Wirtschaftsgesellschaft, aber auch durch scharfe soziale Gegensätze, politische Revolutionen und die Rückbesinnung auf kulturelle Überlieferungen früherer Jahrhunderte. Sie prägte die Baustile des Klassizismus und Historismus. Geöffnete Trierer Denkmäler aus dieser Zeit sind am 11. September unter anderem die Villa Reverchon und der Weinkeller in der Gilbertstraße.

Monteverdi-Konzert

Naturgemäß liegt in Trier ein besonderer Schwerpunkt auf den Römerbauten, die vielfach im 19. Jahrhundert eine Renaissance im öffentlichen Interesse erlebten. Außerdem entstanden damals die Denkmalpflege und die Archäologie als Wissenschaft. Sie leisteten einen großen Beitrag zum Erhalt vieler Monumente. Gerade am Tag des Offenen Denkmals ist es für Thomas Metz, Chef der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, ein besonderes Anliegen, für den Erhalt der antiken  Stätten zu werben. Sie sind am 11. September ebenfalls geöffnet.

Den feierlichen Ausklang des Programms bildet ab 16.30 Uhr ein Benefizkonzert der Reihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks in der Liebfrauenkirche. Das Vokalensemble „Cantus Cölln“ führt geistliche Werke des Barockkomponisten Claudio Monteverdi auf. Der Erlös ist für die Restaurierung der spätmittelalterlichen Bastion in der Südallee bestimmt. Für die dringendsten Sanierungen werden rund 20.000 Euro benötigt. Die Trier-Gesellschaft unterstützt das Projekt ebenfalls.
 
Baudezernentin Kaes-Torchiani ermutigte bei der Vorstellung des Programms weitere Denkmaleigentümer, sich an der Veranstaltung zu beteiligen. Sie sollten sich per Mail (denkmaltag@denkmalschutz.de) oder telefonisch (0651/718-1680) melden.