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18.10.2011

Kinderfreundlicher Stadtteil im Grünen

Konstantin Krannich testet bei bestem Herbstwetter seinen neuen Drachen in der Grünanlage am Olbeschgraben. Er wohnt in der angrenzenden Siedlung in Tarforst und ist mit seiner Mutter und dem kleinen Bruder Vincent oft in dem Park unterwegs.
Konstantin Krannich testet bei bestem Herbstwetter seinen neuen Drachen in der Grünanlage am Olbeschgraben. Er wohnt in der angrenzenden Siedlung in Tarforst und ist mit seiner Mutter und dem kleinen Bruder Vincent oft in dem Park unterwegs.
Über sehr gut ausgebaute Spielräume können sich die Tarforster Kinder freuen. In dem seit rund 25 Jahren stark gewachsenen Stadtteil gibt es außerdem einen relativ hohen Anteil an Eigenheimen mit  eigenem Garten. Größere Kinder nutzen die vielen Grünzonen rund um den Höhenstadtteil. Das geht aus dem aktuellen Umlauf der Befragung hervor, an der 62 Kinder zwischen drei und 15 Jahren teilnehmen.

Kerstin Schorer-Hach (AG Spielraum) stellte die Ergebnisse der Untersuchung im Jugendhilfeausschuss vor. Die günstige Situation ist nach Einschätzung der Spielraum-Experten ein Resultat der gezielten städtischen Planungen für die diversen Neubaugebiete. Gelobt wird vor allem der langgestreckte Grünzug am Olbeschgraben, der ab Mitte 2004 entstand. Seine verschiedenen Funktionen als Biotop, ökologische Ausgleichsfläche und Grünzone zwischen den Wohnbebauungen seien sehr gut in Einklang gebracht worden mit der Naherholung, demNaturerlebnis und den von den Kindern benötigten Spielflächen.

Nächster großer Schritt der Siedlungsentwicklung in Tarforst und im Nachbarstadtteil Filsch ist das Baugebiet BU 13, dessen Vermarktung gerade läuft. In der Nähe der Bushaltestelle Karl-Carstens-Straße als Schnittstelle zwischen der bestehenden und der künftigen Siedlung sieht der Bebauungsplan einen Platz als Treffpunkt vor. Nicht zuletzt mit Blick auf  Jugendliche aus dem Stadtteil schlägt die Untersuchung vor, mit der immer stärkeren Besiedlung des Tarforster Plateaus die Planung der Platzgestaltung zu forcieren.

Im Wohngebiet Trimmelter Berg und im südlichen Teil von Alt-Tarforst gibt es Lücken bei den Sportangeboten, die aber nicht so stark ins Gewicht fallen, weil dort nicht sehr viele Kinder leben. Zudem sind sie mobil genug, um den Bolzplatz in Filsch und die Anlage auf dem Uni-Gelände zu nutzen.

Außenspielbereich sichern

Die von den Befragten festgestellte Lücke bei Eltern-Kind-Spielräumen im alten Tarforster Ortskern fällt nicht so stark ins Gewicht, weil der Außenspielbereich des Kindergartens am Nachmittag allgemein zugänglich ist. Wenn nach dem Umbau der alten Grundschule der Kindergarten dorthin umzieht, „muss bei einer anderweitigen Nutzung des Kindergartengeländes auf die Sicherung des Außenspielbereichs geachtet werden“, heißt es in der Untersuchung. Sie enthält darüber hinaus die Anregung, die schon von den Kindern genutzte Brachfläche neben dem Spielplatz Sarkbrunnen für diesen Zweck „umzuwidmen“ und so dauerhaft zu sichern. In der dicht bebauten Siedlung am Trimmelter Hof gibt es zwar Lücken bei den Abenteuerräumen für größere Jungen und Mädchen, die aber wegen der vielen gut erreichbaren Grünzonen im Umfeld nicht stark ins Gewicht fallen.

Beliebte Treffpunkte sind darüber hinaus der Tarforster Sportplatz au-ßerhalb der Trainingszeiten des Vereins und der Vorplatz des Sparkassengebäudes für die Skateboarder. Lob gab es von den Kindern für den Spielplatz unterhalb des Hofbergs d
irekt am Tarforster Rundweg. Er wurde vor einiger Zeit erneuert und bietet den jungen Besuchern unter anderem eine Seilbahn.

Festes Thema der regelmäßigen Spielraumbefragungen ist die Verkehrssituation im Stadtteil und davon ausgehende Gefahren und Risiken vor allem für kleinere Kinder. In Tarforst gibt es mit der Kohlenstraße zwar eine vielbefahrene Hauptverkehrsachse zwischen dem alten und dem neuen Siedlungsteil, aber ansonsten ist der Höhenstadtteil aber vor allem geprägt durch reine Anwohnerstraßen mit einem geringeren Gefahrenpotenzial im Alltag.