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21.10.2008

Trierer sparen bei Müllgebühren

Die neuen vierachsigen Mülltransporter der A.R.T. sind effektiver als ihre Vorgänger und tragen dazu bei, dass die Gebühren relativ niedrig sind.
Die neuen vierachsigen Mülltransporter der A.R.T. sind effektiver als ihre Vorgänger und tragen dazu bei, dass die Gebühren relativ niedrig sind.
Die Abfallgebühren in Trier sind deutlich niedriger als in den meisten anderen deutschen Großstädten. Das geht aus einem Anfang Oktober im ZDF-Heute-Journal vorgestellten Gebührenvergleich des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hervor. In der Rangliste der 100 größten deutschen Städte liegt der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.) auf dem 13. Platz und ist in Rheinland-Pfalz mit Abstand der günstigste Anbieter für die Abfallentsorgung. Erst auf den Plätzen 49, 61, 66 und 68 folgen Mainz, Koblenz, Ludwigshafen und Kaiserslautern. Saarbrücken liegt mit seinen Gebühren auf Platz 72.

In der Studie wurde berücksichtigt, dass es in den Städten unterschiedliche Servicegrade und Leerungsrhythmen gibt. Deshalb wurden nicht nur die jährlichen Kosten für die Haus- und Biomüllentsorgung einer vierköpfigen Familie, sondern auch der Bring- und Holservice und die Gebühren für die Entsorgung von Sperrmüll und Altpapier zugrunde gelegt. Außerdem wurden finanzielle Anreize zur Müllreduzierung angerechnet.

Bereits im Juli hatte der Internetdienst „Spiegel Online“ einen Vergleich der Müllgebühren veröffentlicht. Auch hier zählte der Zweckverband A.R.T im Endergebnis zu den 20 wirtschaftlichsten Anbietern in  Großstädten.

Kein Ruhekissen

„Für uns bedeuten diese Ergebnisse  jedoch nicht, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Seit Jahren suchen wir Einsparpotenziale und setzen diese konsequent um“, erklärt Max Monzel, Geschäftsführer des Zweckverbandes,  und fügt hinzu: „Die tragende Säule, die hierfür steht, ist unser Personal.“

Monzel erläutert die Hintergründe für das offenkundig gute Abschneiden des öffentlich-rechtlichen Entsorgers: „Schon bei der gemeinsamen Gründung des Verbandes haben die Politiker aus der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg viel Weitsicht bewiesen, da die Kooperation viele Einsparpotenziale brachte.“

Aufbereiteter Abfall als Brennstoff

Auch die Entscheidung der Kreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Trier-Saarburg und der Stadt Trier, die halb fertige Abfallbehandlungsanlage aus der Insolvenzmasse der Firma Herhof zu übernehmen, zu einer mechanisch-biologischen Trocknungsanlage auszubauen und in eigener Regie zu betreiben, zahle sich drei Jahre nach der Beschluss-fassung aus. „Der Restabfall wird ohne Fremdwärme getrocknet. Die aufbereiteten Abfälle werden als Ersatzbrennstoff zum Beispiel in einem Kraftwerk in Andernach eingesetzt“, so Monzel. Die Zuzahlungen für die Abgabe von Ersatzbrennstoffen seien bei weitem nicht so hoch wie die
Kosten für die Müllverbrennung.

Auch bei der Einsammlung der Abfälle suche die A.R.T. nach Einsparpotenzialen. Jüngstes Beispiel seien die neuen Vierachs-Müllfahrzeuge, mit denen die Zahl der Entleerungsfahrten deutlich reduziert werden konnte.

Das entscheidende Projekt sei aber die weitgehende Aufbereitung und Verbesserung des momentanen Ersatzbrennstoffes. Damit hofft Monzel die Zuzahlungen an die Heizkraftwerke weiter reduzieren und gleichzeitig verwertbare Anteile aus dem Restmüll zurück in den Stoffkreislauf führen zu können. Monzel: „Wenn wir das schaffen, haben die A.R.T.-Kunden die besten Aussichten, ihre Gebühren bei bundesweiten Vergleichen auch weiterhin unter den Top 20 zu finden.“