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29.04.2008

"Mut ist nicht Leichtsinn"

Nachdem er sich ins „Goldene Buch von St. Nikolai“ eingetragen hat, dankt OB Klaus Jensen (r.) Ivar Buterfas für sein vielfältiges Engagement zur Aufklärung von Jugendlichen über das Dritte Reich und den Holocaust.
Nachdem er sich ins „Goldene Buch von St. Nikolai“ eingetragen hat, dankt OB Klaus Jensen (r.) Ivar Buterfas für sein vielfältiges Engagement zur Aufklärung von Jugendlichen über das Dritte Reich und den Holocaust.
Der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas schildert schon seit vielen Jahren vor allem Schülern und Jugendlichen seine Erfahrungen als Zeitzeuge im Dritten Reich . Bis 2006 hatte er bei mehr als 1450 Veranstaltungen gesprochen und immer wieder aus seiner 1995 erschienen Autobiographie „Sunny Goj“ gelesen. Nach einer krankheitsbedingten Pause nahm Buterfas seine Vortragstätigkeit wieder auf und mit „Mut ist nicht Leichtsinn“ erschien im Juli 2007 ein zweiter Teil seiner Lebenserinnerungen. Dieses Buch stellte er am Freitag im Hindenburg-Gymnasium bei einer Lesung mit Oberstufen-Schülern vor. 

Zuvor traf Buterfas mit OB Klaus Jensen zusammen, der sich ins „Goldene Buch von St. Nikolai“ eintrug. In diesen Band, der mit dem Engagement von Buterfas für die Renovierung der Hamburger Kirche zusammenhängt und ihn auf allen Reisen begleitet, haben sich viele Persönlichkeiten verewigt, darunter Willy Brandt, Michail Gorbatschow und Papst Johannes Paul II. Jensen würdigte das langjährige Engagement von Buterfas: Jugendliche, denen er eindringlich die Schrecken des Dritten Reichs und des Holocaust geschildert habe, erhielten eine gute Grundlage für eine positive Gestaltung der Zukunft. 

Der 75jährige Hamburger wurde im Alter von sechs Jahren von der Schule verwiesen, weil er Halbjude war. Seine Mutter floh mit neun Kindern vor den Nazis zu Fuß nach Polen, nachdem der Vater ins KZ Sachsenhausen deportiert worden war. Nach der Rückkehr versteckte man sich in einem Hamburger Keller bei Verwandten