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30.01.2007

Kampf gegen Lärm und Staub geht weiter

Obst und Gemüse aus Gärten in Pfalzel, Ruwer und Ehrang kann bedenkenlos gegessen werden. Diese positive Nachricht konnten die Experten von Gesundheitsamt, SGD Nord und Ordnungsamt den rund 60 Bürgern, die zur Bürgerinformation ins Pfalzeler Pfarrheim gekommen waren, übermitteln. Ebenfalls erfreulich: Die im Hafen ansässigen Firmen Theo Steil GmbH und Trierer Stahlwerk (TSW) haben ihre „Hausaufgaben“ offensichtlich gemacht und die von der SGD Nord angeordneten Nachbesserungen umgesetzt.

Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch hatte die Fachleute der zuständigen Behörden zum zweiten Mal nach Juni 2006 in Pfalzel zusammengerufen, um die Bürger über den Stand der Dinge zu informieren. Im Frühjahr 2006 war die Zentrale Expertengruppe Umweltschutz (Zeus) in einem Gutachten zu dem Ergebnis gekommen, die Firmen Steil und TSW seien für die erhöhte Schadstoffbelastung im Trierer Hafen mitverantwortlich. Die zuständige Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Nord ordnete daraufhin Nachbesserungen an und überwachte deren Einhaltung.
„Die Firma Steil hat alle Maßnahmen umgesetzt“, sagte Alfred Weinandy, Referent für Abfallwirtschaft der SGD Nord. Bis zur Schlussabnahme im Oktober 2006 wurden sowohl betriebstechnische Neuerungen eingeführt als auch bestimmte Arbeitsabläufe geändert. Stäube und Schlämme werden nun getrennt behandelt, außerdem wird das Material nicht mehr im Freien gelagert oder umgeschlagen. Die Radlader sind mit beweglichen Deckeln ausgestattet, zur Reinigung der Freiflächen dienen neu installierte Regner. Auch Mängel an den Toren sind mittlerweile beseitigt.

TSW in der Umbauphase

Ähnliches berichtete die SGD Nord vom TSW. Auch hier wurden nach Angaben von Norbert Faber einige Betriebsabläufe geändert, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. „Allerdings befindet sich das TSW bereits in der Umbauphase, der alte Ofen wird nur noch rund drei Monate in Betrieb sein“, sagte Bernhard Schmitt von der SGD Nord. Messungen seien daher erst aussagekräftig, wenn die neue modernisierte Anlage in Betrieb ist. „Rund drei Monate nach Inbetriebnahme werden wir wieder messen“, kündigte Schmitt an. Die Ergebnisse werden auch im Internet veröffentlicht.

Ärgernis Lärmbelastung

Neben Luftschadstoffmessungen wurden im Juni und Oktober 2006 auch Lebensmittelproben aus umliegenden Gärten gezogen und auf Blei- und Cadmiumbelastung untersucht. Ob Ruwerer Äpfel, Kopfsalat aus Pfalzel, Himbeeren oder Erdbeeren: Bei keiner Probe überschritt die Schadstoffbelastung die zulässigen Grenzwerte. „Die Gutachten wurden von zwei verschiedenen Instituten erstellt“, sagte Wolfgang Laas vom städtischen Ordnungsamt. Die Werte aus den Lebensmittelproben sind nach Aussage von Dr. Harald Michels vom Gesundheitsamt „völlig unbedenklich“.

Bedenklich ist jedoch nach Meinung vieler Anwohner die Lärmbelastung. Hans-Jürgen Wirtz vom Bürgerverein Pfalzel betonte, nach einigen ruhigen Phasen, vor allem im August 2006, sei der von ihm gemessene Lärmpegel im Dezember „schrecklich“ gewesen. Um zu klären, woher der Lärm kommt und wer dafür verantwortlich ist, seien bereits nächtliche Messungen im Gange, erklärten die Sachverständigen der SGD Nord. Fundierte Ergebnisse lägen aber noch nicht vor.

Fazit des Abends: Die Messungen gehen weiter. Außerdem soll die Bevölkerung regelmäßig über den Stand der Dinge informiert werden. Auch das Ordnungsamt kündigte an, weitere Lebensmittelproben zu untersuchen und mit Werten aus anderen Stadtteilen zu vergleichen.