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23.10.2007

Gymnasien machen mobil gegen rechts

Bereits zum sechsten Mal hat ein Arbeitskreis des Kriminalpräventiven Rats mit Schulen eine Themenwoche vorbereitet, damit Kinder und Jugendliche sich intensiv mit Rechtsradikalismus und Gewalt auseinandersetzen. Obwohl in der Region Trier die Zahl rechtsradikaler Vorfälle relativ niedrig ist, sieht Polizeipräsident Manfred Bitter, Vorsitzender des Arbeitskreises, Handlungsbedarf. Hinzu kommt, dass sich die Anzeigen wegen Körperverletzungen in Trier seit Jahren auf „einem konstant hohen Niveau“ bewegten.

An dem umfangreichen Programm der Themenwoche vom 29. Oktober bis 2. November wirken sechs Gymnasien mit. Chor und Orchester des Angela-Merici-Gymnasiums gestalten am Freitag, 9. November, 20 Uhr, Pfarrkirche Heiligkreuz, einen musikalischen Abend zum Gedenken an die Reichsprogromnacht 1938. In einer Diskussion geht es um neofaschistische Gruppen als Gefahr für die Demokratie. Sie findet außerdem am 31. Oktober am AVG statt.

Rundgang zu „Stolpersteinen“

Im AMG ist eine Mahnwache an „Stolpersteinen“ geplant, die an  frühere Wohnorte jüdischer Mitbürger erinnern. Rundgänge zu diesem Schwerpunkt planen das AVG und das FWG mit dem Kulturverein Kürenz und der AG Frieden. Weitere Schwerpunkte am Auguste-Viktoria-Gymnasium sind ein Rollenspiel „Rechtsextremismus in unserer Zeit“ in der Klasse 12 (2. November) und eine Präsentation der Streitschlichter, die aus den Reihen der Schüler ausgebildet wurden.

Aktionen gegen Mobbing

Zu dem Vortrag „Mobbing und Gewalt in Schulen“, der am Mittwoch, 24. Oktober, 19.30 Uhr, in der FSG-Mehrzweckhalle stattfindet, sind auch Eltern sowie Lehrer und Schüler anderer Gymnasien eingeladen. Außerdem wird das Projekt  „Selbstsicherheit macht stark“ vorbereitet, an dem sich auch eine Bewährungshelferin und Jugenddramaturgin Silvia Martin vom Theater beteiligen. Das FWG präsentiert unter dem Motto „Gewalt hat viele Gesichter“ Ergebnisse von bereits abgeschlossenen Wochen zur Gewaltprävention.
 
Das HGT konzentriert sich vor allem auf eine Auseinandersetzung mit Strategien und Stil-Codes der radikalen Rechten. Unter dem Titel „Von Lifestyle bis Hatecrime“ sind eine Fotoausstellung (22. bis 30. Oktober) sowie ein Vortrag  (30. Oktober, 19.30 Uhr) geplant. Im Keller des Max-Planck-Gymnasiums wird am Freitag, 2. November, das Theaterstück „Kick“ aufgeführt, das sich mit Rechtsradikalismus auseinandersetzt. Zwischen 16 und 22 Uhr folgt in der Mehrzweckhalle das interne Turnier „Basketball gegen Rechts“. Bereits ab 29. Oktober werden im Altbau der Schule Ergebnisse mehrerer Unterrichtsreihen vorgestellt, darunter eine Auswertung der Internet-Präsenz der NPD und eine Dokumentation zum Musical „Swinging St. Pauli“ über eine Widerstandsgruppe im 3. Reich.