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03.11.2015

Gemeinsam für den Klimaschutz

Wolfram Leibe, dominique Gros und Thomas Brück unterzeichnen das Abkommen
OB Wolfram Leibe, der Oberbürgermeister von Metz, Dominique Gros, und Saarbrückens Beigeordneter Thomas Brück (v. l.) besiegeln ihre Zusammenarbeit im Bereich des Klimaschutzes. Foto: QuattroPole
Auf Einladung des Metzer Oberbürgermeisters Dominique Gros traf sich der Vorstand des Städtenetzwerks QuattroPole in der Mirabellenstadt, um eine gemeinsame Absichtserklärung zur Klimaschutzpolitik zu unterzeichnen.

Laut Angaben der Deutschen Energieagentur verursachen Bund, Länder und Kommunen 43 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Davon entfallen über 70 Prozent auf die Kommunen. Welche beispielhaften Projekte in den einzelnen Städten existieren und an welchen Stellen Potenzial einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen von QuattroPole besteht, darum ging es bei der Veranstaltung im Metzer Rathaus.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe präsentierte Nahwärmenetze der Stadt Trier und betonte die Bedeutung der Kooperation verschiedener Akteure, wie der Stadtwerke, der Energieagenturen sowie zivilgesellschaftlicher Initiativen. So gebe es in Trier schon seit 21 Jahren einen Solarverein, der den Klimaschutz konkret vorantreibe. Auch auf politischer Ebene bestehe ein großer Handlungsbedarf.

Bilanziell sei die Region Trier noch Energieimporteur. „Wir müssen die Weichen strategisch so stellen, dass bei der Energieversorgung unserer Städte Klimaschutz und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen“, betonte Oberbürgermeister Leibe. Dabei sei es außerordentlich wichtig, mit den Partnern in Luxemburg, Metz und Saarbrücken zu kooperieren.

Oberbürgermeister Gros skizzierte die Strategien von Metz, das bereits 2009 eine Konvention unterzeichnete, mit der sich die Stadt auf eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent verpflichtete. Das Engagement konkretisierte sich im Jahr 2011, in dem ein kommunaler Klimaplan verabschiedet wurde. Von großer Bedeutung sei ebenfalls das Angebot im städtischen Nahverkehr. „Durch die Schaffung unseres modernen Nahverkehrsangebots Mettis konnten wir die Treibhausgasemissionen im Mobilitätsbereich um ein Viertel reduzieren“, verdeutlichte Gros. Weitere Ansatzpunkte sind die thermische Renovierung von Gebäuden und die Modernisierung der Straßenbeleuchtung.

Auch in Saarbrücken seien die Straßenbeleuchtung und die Stromversorgung wichtige Elemente bei der Energieeinsparung, berichtete der zuständige Beigeordnete Thomas Brück. Im Rahmen einer Ausschreibung erhielt ein Anbieter den Zuschlag, der die Stadt bis 2017 mit Ökostrom versorgen wird. Weiterhin habe der Stadtrat beschlossen, den CO2-Ausstoß bis 2020 auf 60 Prozent und bis 2030 auf 50 Prozent des Wertes von 1990 zu senken. „Der Klimaschutz ist eine Aufgabe für alle staatlichen Ebenen, allerdings vollzieht er sich am konkretesten in den Kommunen“, erläuterte Beigeordneter Thomas Brück.

Die Oberbürgermeister vereinbarten, die Zusammenarbeit im Rahmen von QuattroPole auch auf die operative Ebene auszuweiten. So wurde beschlossen, die für die kommunale Energiepolitik verantwortlichen Stellen, die Stadtwerke sowie die kommunalen Versorger stärker zu vernetzen.

Neben der Konferenz fand auf dem Place St. Louis ein Markt der Möglichkeiten statt, auf dem Vereine und Initiativen den Ideenreichtum präsentierten, mit dem sich in der Region aktiv für Klimaschutz eingesetzt wird. Welche Wärmedämmung aus gesunden und nachwachsenden Rohstoffen kann mein Haus warm einpacken? Wo kann ich Geräte reparieren lassen statt wegzuwerfen? Darüber und zu vielen weiteren Fragen informierten sich die zahlreichen Besucher.