Kultursommer für alle Sinne

Im 35. Jahr seines Bestehens lädt das Mosel Musikfestival 2020 zu fast 60 Konzerten ein, die nicht nur ein außergewöhnlich breites Spektrum an Hörerlebnissen bieten, sondern auch ein Fest für alle Sinne. Der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven als das musikalische Jubiläum 2020 animierte die Festivalmacher zu ihrem Motto zu „Von Sinnen": Was hört ein Mensch, der nichts mehr hört – und wie beeinflusst dies sein Komponieren?

Gleich am 5. Juli, dem offiziellen Eröffnungsabend in der Pfarrkirche Heiligkreuz, verspricht das „Dark Room"- Format des Orchesters im Treppenhaus: Augen zu, Ohren auf und Kopfkino an. Das Publikum wird mit Schlafmasken in den Saal geführt und erlebt Auszüge aus Beethovens Musik zu dem Goethe-Drama „Egmont" in völliger Dunkelheit.

Vier weitere Konzerte folgen in der ersten Juli-Woche in Heiligkreuz: Erstmals bespielt das Festival einen Veranstaltungsort in direkter Folge und mit verschiedenen Genres: Das französische Orgelduo Olivier Vernet und Cédric Meckler bringt mit Werken von Mozart und Mendelssohn- Bartholdy die Sauer-Orgel vierhändig und vierfüßig zum Klingen; Michelle David und ihre Band laden zu „The Gospel Sessions" ein; Nikolaus Friedrich, Mario DeSecondi und Gulnora Alimova haben eine Reise durch die skandinavische Kammermusik-Literatur zusammengestellt. Sie bilden den Auftakt für den Festivalbeitrag zum „Kompass Europa: Nordlichter", dem 2020er Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Abschluss der Reihe in Heiligkreuz, an der auch Studierende der Hochschule Trier mitwirken, ist der erste „Sommersprossen"-Programmpart für Familien mit „Lilli, Zola und das Geheimnis der Tasten" (11. Juli).

Alle sieben Beethoven-Quartette

Schon vor dem offiziellen Start beteiligt sich das Festival erstmals beim Trierer Altstadtfest – mit Auftritten der Phoenix Foundation und der ruandischen Trommlerinnen der Ingoma Nshya Women-Initiative. Einen außergewöhnlichen Höhepunkt gibt es vom 21. bis 23. August sowie vom 18. bis 20. September mit dem hochkarätig besetzten Zyklus aller sieben Beethoven-Streichquartette: Die preisgekrönten Ensembles Castalian-String- Quartet (Großbritannien), Calidore- String-Quartet (USA), Meccore- String- Quartet (Polen), Novus-String- Quartet (Korea), Quatuor Van Kuijk (Frankreich) und Schumann-Quartett (Deutschland) spielen Werke der frühen, mittleren und späten Schaffensphase.

Das Festival setzt 2020 die Kooperation mit vielen bewährten Partnern fort, darunter der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) und der Jazzclub Trier bei der Reihe „Jazz im Brunnenhof", (9. Juli bis 27. August, jeweils donnerstags, 20 Uhr). Den „Schlussakkord" setzen der Trierer Dom- und der Kathedraljugendchor und das Philharmonische Orchester mit weiteren Chören und namhaften Solisten am 3. Oktober im Dom. Felix Mendelssohn-Bartholdys „Lobgesang" steht auf dem Programm und die Messe C-Dur opus 86 von Jubilar Ludwig van Beethoven.

Zum Vorverkaufsstart bietet das Festival einen besonderen Weihnachtsservice: Die Hotline 06531/ 500095 ist bis 20. Dezember zu verlängerten Zeiten erreichbar: Montag bis Donnerstag, 10 bis 20, und Freitag, 10 bis 18 Uhr. Zudem können Karten online (www.moselmusikfestival.de) über Ticket-Regional (0651/9790777) sowie über die rund 500 Vorverkaufsstellen bestellt werden.