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16.12.2008

Hohe Ehrenamtskultur und viel Engagement

OB KLaus Jensen (l.) überreicht Urkunden für ehrenamtliches Engagement an Jutta und Werner Lamberty. Das Ehepaar engagiert sich seit vielen Jahren beim Malteser Hilfsdienst Trier-Irsch.
OB KLaus Jensen (l.) überreicht Urkunden für ehrenamtliches Engagement an Jutta und Werner Lamberty. Das Ehepaar engagiert sich seit vielen Jahren beim Malteser Hilfsdienst Trier-Irsch.
„Wir haben in Trier eine hohe Ehrenamtskultur, gerade in den ländlicheren Stadtteilen“, sagt Carsten Müller-Meine, Geschäftsführer der Ehrenamts­agentur. „In Trier sind weitaus mehr Menschen bürgerschaftlich engagiert als in vergleichbaren Städten“, weiß er aus seiner täglichen Erfahrung. Mindestens ein Drittel der Bürger, so schätzt er, ist freiwillig aktiv.

Damit widerspricht er den Ergebnissen des „Engagement Atlas“, einer Studie des Instituts Prognos, das für Trier eine Quote von unter 20 Prozent ermittelt hat. Dies spiegele nicht das gelebte Engagement wider, das er im täglichen Miteinander erfahre. Den Wert erklärt sich Müller-Meine dadurch, dass viele Bereiche, in denen Trierer Bürger aktiv sind, nicht mit eingerechnet wurden. „Gerade im Sozialbereich und der Integrationsarbeit, aber auch in den kritisierten Feldern Kirche und Sport, sind vor Ort gegenteilige Entwicklungen zu beobachten.“ Auch eine repräsentative Studie des Landes Rheinland-Pfalz, die das freiwillige Engagement im Land unter die Lupe nahm, weist deutlich höhere Werte auf.

Strukturen an Wandel anpassen

Allerdings bestätigt Müller-Meine, dass bei den klassischen Ehrenämtern, wie etwa bei der Vorstandsarbeit in Vereinen oder der Freiwilligen Feuerwehr, teilweise Nachwuchssorgen bestehen. Hier müsse man sich in Zukunft stärker dem gesellschaftlichen Wandel anpassen, Strukturen durchlässiger machen. „Auf der Helferebene engagieren sich in Trier jedoch sehr viele Menschen. Darunter sind viele, die ihre Arbeit nicht an die große Glocke hängen, sich aber unermüdlich für andere einsetzen.“

Eine davon ist Monika Feistel. Sie kam über die Ehrenamtsagentur zum Verein Nestwärme, bei dem sie seit mehreren Jahren als „ZeitSchenkerin“ engagiert ist. Regelmäßig kümmert sie sich um eine Familie, zu der neben einem behinderten Jungen auch zwei sechsjährige Mädchen gehören. Den Zwillingen, die im Alltag manchmal zu kurz kommen, schenkt sie regelmäßig ihre Zeit. „Das bringt mir viel Freude und den Kindern auch. Ich denke, dass es mir ganz gut ergangen ist und daher möchte ich etwas weitergeben an Menschen, die es vielleicht nicht so leicht haben“, sagt Feistel.

Verantwortung und Solidarität

Am vergangenen Mittwoch wurde sie gemeinsam mit 14 weiteren Ehrenamtlichen von Oberbürgermeister Klaus Jensen für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement geehrt. In einer kleinen Feierstunde, an der auch Vertreter der Stadtratsfraktionen teilnahmen, würdigte Jensen den Einsatz der Menschen, die sich in Trier seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen für andere einsetzen. „Mit Ihrem Engagement beweisen Sie ein hohes Maß an Verantwortung, Solidarität und Nächstenliebe“, sagte Jensen und sprach den Ehrenamtlichen seinen Dank und Respekt aus.
  
Geehrt wurden folgende Personen: Brigitte Fleig, Monika Feistel, Dr. Wolfgang Schötz (Nestwärme e.V.), Alfons Thalmann (Stadtteil Trier-West), Hilda Reuter (Katholisches Pfarramt Liebfrauen), Helmut Mertesdorf (Stadtteil Trier-Zewen), Wilhelm Wanken (Sportplatz Trier-Olewig), Dr. Reinhold Wacker (Evangelische Kirche), Jutta und Werner Lamberty (Malteser Hilfsdienst Trier-Irsch), Klaus Schmitt (Naturfreunde Trier e.V.), Hans-Karl Daus (da-capo-Orchester), Bernd Zentgraf (Tennisclub Wallmauer Pfalzel e.V.), Peter Kritzke und Markus Thein (Ortsteil Trier-Filsch).

Wer Interesse hat, sich freiwillig zu engagieren, kann Kontakt zur Ehrenamts­agentur aufnehmen, Telefon: 0651/ 9120702.