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29.10.2007

Freundschaftswein schon bei der Ernte ein Erfolg

Francesco und sein Vater ernten reichlich Trauben für den Freundschaftswein.
Francesco und sein Vater ernten reichlich Trauben für den Freundschaftswein.
30 ausgelassene Erntehelfer sitzen in einem Reisebus und singen „O sole mio“. Was ist hier passiert? Im Rahmen einer Bürgerreise haben Gäste aus der italienischen Partnerstadt Ascoli Piceno Trier besucht und waren im Weinberg der Familie Oberbillig in Olewig als Traubenleser im Einsatz. Dort ernteten sie gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Ascoli Piceno-Trier Gesellschaft den Freundschaftswein, der pünktlich zum 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft im kommenden Jahr fertig werden soll.

Die Stimmung war gut und der Tatendrang groß. Mit Gartenscheren und Eimern bewaffnet machten sich die „Aushilfskräfte“ an die Arbeit. Während einige fleißig bei der Traubenlese halfen, zogen andere es vor, gleich zum gemütlichen Teil des Ausflugs überzugehen: Verschiedene Weine standen zur Verkostung bereit. Die Stimmung stieg und die ersten italienischen Lieder wurden angestimmt.

Albert Oberbillig, Seniorchef des Weinguts Deutschherrenhof, betrachtete die sich zu prostenden Ascolaner. „Mit euch ist kein Krieg zu gewinnen“, sagte er lachend. 6500 Kilo ernten seine zehn Traubenleser pro Tag. Davon waren die 30 Gäste weit entfernt, doch für einige Flaschen Freundschaftswein wird es sicherlich reichen.

Bürger rücken näher zusammen

Eine der eifrigsten ascolanischen Aushilfskräfte war der mit dem Ehrenbrief der Stadt Trier ausgezeichnete Giovanni Cipollini: Unermüdlich schleppte er die geernteten Trauben zum Traktor, der sie später zum Weingut transportierte. Er war begeistert von dem Ausflug und fühlte sich in seine Kindheit zurück versetzt: Er habe seinem Großvater damals bei der Weinlese zugesehen und sei immer schon davon fasziniert gewesen. Außerdem freute er sich über das spürbare Wohlbefinden seiner Mitreisenden: „Solche Aktivitäten bringen die Menschen näher zusammen und das ist für die Partnerschaft sehr wichtig.“

Noch eifriger als Cipollini war wohl nur Francesco, das jüngste Mitglied der Reisegruppe: Gemeinsam mit seinem Vater erntete er zwei ganze Reihen ab und war danach müde, aber zufrieden mit seinem Werk. Auch Oda Strauß, Mitglied der Ascoli Piceno-Trier Gesellschaft, hat der Ausflug sehr gut gefallen. Besonders begeistert war sie von der Herzlichkeit und Spontanität der Gäste. Anschließend ging es zurück zum Weingut. Dort wurden die Trauben von Juniorchef Sebastian Oberbillig gekeltert, während hungrige Italiener sich den Flammkuchen der Hausherrin schmecken ließen. Nun warten alle gespannt darauf, den Freundschaftswein  kosten zu können.