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09.06.2015

Keine Kompromisse bei der Sicherheit im Exhaus

Teilansicht des Exhauses von außen
Das Exhaus steht für Jugendkultur in Trier.
Wegen Mängeln im Brandschutz können viele Konzerte im Jugend- und Kulturzentrum Exhaus in Trier-Nord in nächster Zeit nur mit reduzierter Besucherzahl stattfinden oder müssen verlegt werden. Zu diesem Schritt entschlossen sich die Stadt als Besitzer des Gebäudes sowie der Exhaus-Verein als Träger der beliebten Jugendeinrichtung, nachdem erste Ergebnisse einer Brandschutzbegehung bekannt geworden waren.

Die Veranstaltungen im Exhaus werden nach Aussage von Geschäftsführer Hilger Hoffmann jährlich von 50.000 bis 70.000 Personen besucht. Er rechnet durch die Beschränkungen mit finanziellen Verlusten. Es gebe erste Signale von einigen Veranstaltungspartnern. „Die Telefone bei uns stehen nicht mehr still“, berichtete er. Die Erlöse der Konzerte sind neben den regelmäßigen städtischen Zuschüssen die Haupteinnahmequelle des Jugend- und Kulturzentrums.

„Wir lassen das Exhaus mit seinen Problemen nicht allein“, betonte Baudezernent Andreas Ludwig in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz im Rathaus und sagte die unbürokratische Unterstützung der Stadtverwaltung bei der Suche nach Ersatzspielstätten für ausfallende Konzerte zu. Bürgermeisterin Angelika Birk appellierte an Besitzer von Hallen oder anderer geeigneter Immobilien, sich umgehend im Rathaus zu melden.

Außerdem wolle die Stadtverwaltung das Exhaus bei Verlusten durch ausfallende Konzerte unterstützen. Dafür sei die Hilfe des Stadtrats und der zuständigen Ausschüsse nötig. Birk, Ludwig und Hoffman verdeutlichten mehrfach, dass das komplexe Problem mit den erhöhten Sicherheitsanforderungen nur gemeinsam gelöst werden könne. „Es würde jetzt überhaupt nichts nützen, den schwarzen Peter hin und her zu schieben“, betonte der Baudezernent.

Intensive Prüfung

Die Stadt als Eigentümerin des Gebäudes sieht sich nach Aussage von Ludwig mit dem Problem konfrontiert, dass das Exhaus ursprünglich für einen anderen Zweck gebaut und für die spätere Nutzung für Konzerte immer wieder umgestaltet wurde. Viele dieser Lösungen seien aber nach der deutlichen Verschärfung der Brandschutzauflagen heute nicht mehr zulässig. Dabei geht es vor allem um zusätzliche Rettungswege und den Rauchabzug bei einem Feuer.

Details, wie viele Besucher in den Konzerträumen sowie dem Innenhof künftig zulässig sind, konnte Ludwig noch nicht nennen. Die Prüfungen liefen auf Hochtouren. Dafür wurde im Rathaus eine eigene Task Force eingerichtet. Bei allen Bemühungen hat nach Aussage von Oberbürgermeister Wolfram Leibe die Sicherheit der Besucher oberste Priorität. „Dabei werden wir keine Kompromisse eingehen“, betonte er im Nachgang zu der Pressekonferenz.

Die letzte bauliche Überprüfung des Exhaus-Gebäudes vor dem aktuellen Ortstermin hatte 2004 stattgefunden. In der Zwischenzeit waren nach Aussage von Birk keine weiteren aufwändigen Kontrollen möglich, weil die Ressourcen in der städtischen Gebäudewirtschaft durch den gesetzlich vorgeschriebenen Ausbau der Kita-Plätze für Kleinkinder sowie die vorgegebenen Verbesserungen im Brandschutz bei zahlreichen Schulen komplett gebunden waren.