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31.01.2006

Netzwerk für die freie Kulturszene

Ämterserie, Teil XIX: städtisches Kulturbüro

Ein Höhepunkt für das Kulturbüro im vergangenen Jahr war die Eröffnung des rheinland-pfälzischen Kultursommers, unter anderem mit der „Compagnie d‘Ailleurs“.
Ein Höhepunkt für das Kulturbüro im vergangenen Jahr war die Eröffnung des rheinland-pfälzischen Kultursommers, unter anderem mit der „Compagnie d‘Ailleurs“.
Wenn auch das Europäische Kulturstadtjahr 2007 erst im Dezember 2006 in Luxemburg eröffnet wird, prägt es schon jetzt die Arbeit im Kulturbüro: Leiter Roman Schleimer und seine Mitarbeiter betreuen alle Trierer Projekte, die sich beworben haben, mit Ausnahme der Konstantin-Ausstellung. In einer ersten Bewertungsrunde hat der Verwaltungsrat der Generalkoordinierungsstelle, dem als Trierer Vertreter Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink angehört, festgelegt, welchen Projekten der blaue Hirsch, Logo des Luxemburger Kulturstadtjahrs 2007, verliehen wird. Für Trier entscheidet Mitte Februar eine Kommission, in der auch alle Ratsfraktionen vertreten sind, welche Projekte das Rathaus fördert. Die 760.000 Euro, die der Stadtrat im Mai bewilligt hatte, werden auch für Gemeinschaftsvorhaben mit anderen Städten verwendet.

Schleimer ist mit der Resonanz der regionalen Kulturszene, die mehr als 40 Vorschläge einreichte, sehr zufrieden und erhofft sich vom Kulturstadtjahr vielfältige Impulse, die weit über 2007 hinaus gehen: „Viele lernen sich bei dieser Gelegenheit erstmals kennen und können Projekte starten, die die Region auf Dauer weiterbringen.“

„Grünes Klassenzimmer“

Nachhaltigkeit spielt auch eine zentrale Rolle bei der Nutzung des früheren Landesgartenschaugeländes. Schleimer ist auch einer von zwei Geschäftsführern der LGS-Nachfolgegesellschaft und kümmert sich vor allem um die Vermietung der Anlagen auf dem rund 250 Hektar großen Gelände auf dem Petrisberg. „Die Buchungen für die Sportplätze sowie den Skatepark sind 2005 sehr gut gelaufen“, berichtet er. Im Lotto-Forum, das nicht nur als Konzertbühne geeignet ist, fand letzten Sommer unter anderem eine Lossprechungsfeier der Trierer Handwerkskammer statt. Um das eingezäunte Gelände vor Vandalismus zu schützen, wurde ein externer Hausmeister engagiert.

Für viel Leben auf dem Gelände sorgt im Sommer die durch die LGS bekannt gewordene Reihe „Grünes Klassenzimmer“, die im Vergleich mit 2005 wieder ausgebaut werden soll. An diesem Projekt beteiligen sich die Lokale Agenda 21, die Revierförsterei Weisshauswald, das staatliche Forstamt Trier, die Naturfreunde Quint, die Gesellschaft für regionale Umweltbildung „QuerWeltein“, die Stadtwerke und die Uni Trier. „Anfang Februar werden die Info-Flyer an den Schulen verteilt“, berichtet Schleimer. Ansprechpartner für die Anmietung der Forum-Bühne und der verschiedenen Sportanlagen ist Jutta von der Bank, Telefon: 0651/718-1415.

Neuer Name für LGS-Gesellschaft

In Kürze soll die Entscheidung fallen, wie die LGS-Nachfolgegesellschaft künftig heißt. Anfang Dezember war ein Wettbewerb ausgeschrieben worden. Für die drei besten Vorschläge, die eine Jury auswählt, gibt es attraktive Preise, darunter eine Fahrt bei der dritten Trierer Ballon-Fiesta, die am Wochenende 18. bis 20. August auf dem Petrisberg stattfindet.

Konzerte im Telekom-Hof

Seine Hauptaufgabe als Dienstleister für die freie Kulturszene übernimmt das 1997 gegründete Kulturbüro auch beim Sommertreff. Dazu gehört die Reihe „Jazz im Brunnenhof“, die 2006 wegen des Simeonstift-Umbaus erneut im Telekom-Innenhof in der Fleischstraße stattfindet. Ein wichtiger Partner bei diesen Projekten in der Innenstadt ist die City-Initiative.

Neue Akzente setzt das Kulturbüro bei den Sommertreff-Auftritten heimischer Ensembles: „Nachdem wir letztes Jahr mit der Resonanz der Gesangskonzerte auf dem Kornmarkt nicht zufrieden waren, wurde das Konzept geändert: Die Gesangsvereine präsentieren im Telekom-Innenhof zum Beispiel eine Matinee mit Weinliedern oder ein Konzert mit beliebten Operetten-Melodien. Die Musikkapellen treten hingegen nach Angaben von Schleimer erneut auf dem Kornmarkt auf. Außerdem wird ein Festival für Nachwuchskomponisten von Kinderliedern vorbereitet. Mit diesem Event sollen gerade junge Zuschauer auf Gesangskonzerte neugierig gemacht werden.
 
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