Lebendige Erinnerungen zum Hundertsten

Freudig lächelnd und bestens gelaunt empfing Gertrud Becker ihre zahlreichen Gäste, bewunderte die bunten Blumen und zauberte mit ihrer Lebensfreude schnell ein Lachen auf die Gesichter ihrer Besucher. Dass sie bereits ihren 100. Geburtstag feierte, war der rüstigen Dame nicht anzusehen. Auch beim Vergleich eines aktuellen Porträts mit einem, das sie als junge Frau zeigte, fand ihr Enkel Uwe: „Du hast dich gar nicht viel verändert“ .

Ortsvorsteher Dominik Heinrich, der stellvertretend die Glückwünsche der Stadt und des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten überbrachte, war von der Vitalität und „unglaublichen Energie“ der Jubilarin beeindruckt. Ob sie ein Geheimnis für ihr langes Leben hat, verriet sie dem Ortsvorsteher allerdings nicht. Stattdessen nahm sie rege an der Feier zu ihrem Geburtstag teil und freute sich über das Ständchen „Viel Glück und viel Segen“ sowie über ein Gebet von Markus Nicolay von der Pfarrei St. Peter in Ehrang.

Mit zahlreichen Anekdoten und einer Bilderpräsentation überraschte die Familie das Geburtstagskind und rief so Erinnerungen wach an die Zeiten, als sie als kleines Mädchen von den Schultern ihres Vaters Kaiser Wilhelm II. zuwinkte, oder an ihre Hochzeit mit Lokführer Karl Becker 1933. Mit ihrem Mann teilte das „Ehranger Mädchen“, das schon früh seine Eltern verlor und bei seinem Onkel aufwuchs, nicht nur die Leidenschaft fürs Fahrrad fahren. Auch Wandertouren unternahm das Paar gerne, das zwei gemeinsame Kinder hat.

Bis zu ihrem 95. Lebensjahr führte die Jubilarin, die immer gerne im Garten arbeitete, ihren eigenen Haushalt. Dann zog sie ins Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth um, in dem sie rege am Gemeinschaftsleben und den Veranstaltungen teilnimmt. Besonders freut sich Becker immer auf die Ausflüge mit ihrem Sohn Erwin. Zudem liest die vierfache Oma, die schon acht Urenkel hat, gerne die Zeitung. Neuen Familienzuwachs kann die gesellige Dame bald begrüßen: Zwei weitere Urenkel sind unterwegs.