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07.03.2023

Gutes Ergebnis trotz Krise

Die Balkengrafik zeigt die entwicklung der Wohnbaukredite bei der Sparkasse Trier von 2018 bis 2022.
Die Bilanz 2022 der Sparkasse war nicht zuletzt geprägt durch den Rückgang bei Wohnbaukrediten, deren Gesamtumfang sich in etwa auf dem Wert von 2019 eingependelt hat. Grafik: Sparkasse Trier
Trotz der ausklingenden Corona-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, dem rasanten Anstieg der Bau- und Energiepreise, der steigenden Inflation und eines schwächelnden Aktienmarkts konnte die Sparkasse Trier erneut ein positives Gesamtergebnis erzielen. So erwirtschaftete das Kreditinstitut einen Bilanzgewinn von fünf Millionen Euro. Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2022 betrug 5,22 Milliarden Euro. Damit stabilisierte sich trotz vieler Unsicherheiten ein positiver Trend der letzten Jahre.

Die Sparkasse, freut sich, so ihr Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Späth, „dass wir fast wieder unser Ergebnis von 2021 erzielen konnten. Unsere nachhaltige Gesamtstrategie bei Anlagen und Krediten ermöglichte uns dieses zufriedenstellende Ergebnis für 2022." Die Sparkassen stünden, wie das Bankwesen generell, vor andauernden Veränderungsprozessen: „Für diese Transformation stellen wir uns zukunftssicher auf", betonte Späth bei der Vorstellung der Bilanz 2022 am vergangenen Dienstag.

Nach den Rekordjahren 2020 und 2021 kehrt das Wohnungsbau-Neugeschäft als ein zentrales Element der Bilanz im letzten Jahr knapp über das Niveau von 2019 zurück. Inklusive Modernisierungsdarlehen beträgt das Volumen der Immobilienfinanzierungen 454,4 Millionen Euro. Dabei liegt der Anteil des Privatkundengeschäfts am Gesamtergebnis bei 53,7 Prozent. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Martin Grünen erläutert die Hintergründe: „Wie alle Kreditinstitute spürten wir ab dem dritten und besonders ab dem vierten Quartal 2022 einen außergewöhnlich starken Nachfragerückgang durch die explodierenden Baukosten, steigende Inflation und Zinsen." Zudem präsentierte er einen Ausblick: „Für 2023 erwarten wir im Wohnungsbau ein stabiles, insgesamt ähnliches Niveau wie 2022, denn der Bedarf an Wohnraum in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg bleibt ungebrochen hoch. Außerdem gehen wir davon aus, dass die Fördermaßnahmen des Bundes für energieeffiziente Modernisierungen greifen werden."

Durch die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vollzogene Zinswende (Grafik rechts) kann die Sparkasse Trier ihren Kundinnen und Kunden, so Grünen, „wieder attraktive Anlagemöglichkeiten bei Festgeldkonten und Sparkassenbriefen bieten." Bei letzterem Angebot sind derzeit bereits bis zu zwei Prozent pro Jahr zu erzielen. 2022 konnte die Sparkasse die Anzahl der Privat- und Geschäftsgirokonten erneut leicht steigern.

Sie verfügte am Jahresende insgesamt über knapp 128.000 Privat- und rund 13.500 Geschäftsgirokonten. Das Kreditvolumen, das an Privatpersonen, Selbstständige und Unternehmen vergeben wurde, stieg 2022 leicht an. Gerade mit kurzfristigen Darlehen unterstützte die Sparkasse kleinere und mittlere Unternehmen gegen die durch die Coronakrise, die Preissteigerungen und die Energiekrise eingetretene Unsicherheit. Der Bedarf der Kunden an kurzfristigen Krediten stieg um 37,1 Prozent auf rund 80 Millionen Euro. Gleichzeitig sank das Volumen der Kredite an die Öffentliche Hand und andere Kreditinstitute. Trotzdem lag das gesamte Kreditvolumen 2022 mit 4,22 Milliarden Euro insgesamt 0,77 Prozent über dem des Vorjahres. Die Sparkasse rechnet auch für 2023 mit einem moderaten Wachstum des Kreditgeschäfts.

Ende 2022 zählte die Belegschaft rund 700 Mitarbeitende. Rund 40 Prozent nehmen das Angebot der zeitlichen Flexibilität wahr und arbeiten in Teilzeit. Ebenfalls rund 40 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten täglich mobil. Als einer der größten Arbeitgeber der Region übernimmt die Sparkasse Trier Verantwortung als Ausbildungsbetrieb und will 2023 insgesamt 25 Ausbildungsplätze besetzen.

Das Thema Flexibilität spielt auch bei den Angeboten für die Kundinnen und Kunden eine wichtige Rolle: Die Sparkasse Trier folgt deren Bedürfnissen und baut die digitalen Angebote und Beratungsleistungen weiter aus. Besonders im zweiten Halbjahr 2022 stieg die Zahl der virtuellen Beratungsgespräche deutlich an. Durch die flexiblen Arbeitszeiten der Mitarbeitenden von 6 bis 21 Uhr sind auch Termine außerhalb der üblichen Öffnungszeiten möglich.

Petra Lohse