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17.01.2023

Studi-Dinner macht Appetit auf Kultur

Ein als römischer Soldat verkleideter Schauspieler sthet auf einer Bühne vor Publikum
Tim Olrik Stöneberg demonstriert eindrucksvoll, was mit dem DiMiDo-Ticket alles zu erleben ist. Vielen Studis ist der Umfang des Angebots des Trierer Studiwerks gar nicht bewusst.

Auch mit leichtem Geldbeutel kulturell aus dem Vollen schöpfen – das macht das Kultursemesterticket für Trierer Studierende möglich. Doch viele wissen gar nicht um die Möglichkeiten, die ihnen das Ticket in Trierer Kulturhäusern eröffnet. Um das zu ändern, gab das Studiwerk mit der Aktion „total lokal" in der Mensa Tarforst einen Einblick in die Vielfalt der städtischen Kulturpartner.

Was Trier zu bieten hat – kulinarisch wie kulturell – davon erhielten Studierende beim Studi-Dinner in der Mensa der Universität jüngst eine Kostprobe. Bei Flieten, Viez, Kappes Teerdisch und Kromper Schniedscher wechselte sich auf der Bühne eine wilde Mischung aus Schauspiel, Tanz, Gesang und Geschichte ab.

Trier kompakt auf Mensa-Bühne

Während des rustikalen Dinners gab Helmut Leiendecker einige seiner Lieder zum Besten und verriet, welche historischen Schätze sich in der Trierer Stadtbibliothek verbergen. Schauspieler Tim Olrik Stöneberg mischte die Studierenden als Gladiator ordentlich auf und plante, die Versammelten gleich für die römische Armee zu verpflichten. Unterhaltsam und ernst präsentierte sich das Stadttheater: Mit Frack und Fliege schmetterten die Darsteller von „Comedian Harmonists" ihren kleinen grünen Kaktus. Später entflammte mitten unter den Gästen ein bedrückendes Streitgespräch über eine mutmaßliche Vergewaltigung – eine Szene aus dem Stück „Nichts, was uns passiert".

Kulturdezernent Markus Nöhl hob hervor, dass das Trierer Kultursemesterticket in dieser Form einzigartig in Deutschland sei. Dabei profitierten nicht nur die Studierenden selbst von diesem Angebot: „Die Veranstalter merken alle, dass an Wochentagen mehr Kapazität da ist – diese kann durch das DiMiDo-Ticket genutzt werden. Außerdem bringt es junge Menschen schon früh in die Kulturhäuser. Im besten Fall können sie so auch langfristig als Besucher gewonnen werden."

Die Kosten für die ausgegebenen Karten übernimmt das Studiwerk. Im vergangenen Jahr flossen so insgesamt 13.530 Euro an die teilnehmenden Kooperationspartner. Besonders begehrt waren Karten für das Theater Trier, die Tuchfabrik und das Stadtmuseum Simeonstift sowie für Konzerte im Brunnenhof oder den Kulturhafen.

Andreas Wagner, Geschäftsführer des Studiwerks, liegt viel daran, die Bekanntheit des Angebots weiter zu steigern: „Uns schlägt oft Unglauben entgegen. Die Studierenden haben häufig nur eine vage Vorstellung von der Dimension des Tickets."

Wer in Trier studiert, kann in den teilnehmenden Kulturstätten jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag kostenlos Restkarten erhalten, die bis 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn noch nicht verkauft sind. Das Theater bietet sogar an, DiMiDo-Karten schon drei Wochen im Voraus zu reservieren.

Helena Belke