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21.08.2012

Im Nahverkehr unschlagbar

Das Team Umweltberatung um Johannes Hill (mit Helm) wirbt für die Aktion Stadtradeln. Bislang haben sich in Trier 27 Mannschaften mit über 275 registrierten Teilnehmern gebildet.
Das Team Umweltberatung um Johannes Hill (mit Helm) wirbt für die Aktion Stadtradeln. Bislang haben sich in Trier 27 Mannschaften mit über 275 registrierten Teilnehmern gebildet.
Trier steigt aufs Fahrrad: Vom 31. August bis 20. September gilt es bei der Aktion Stadtradeln, bei der sich in diesem Jahr mehr als 150 Städte und Gemeinden um den Titel der fahrradaktivsten Kommune bewerben, möglichst viele Kilometer zu strampeln. Im Rathaus koordiniert Umweltberater Johannes Hill das Projekt. Zugleich fungiert er als Kapitän seines eigenen Teams. Die Rathaus Zeitung (RaZ) sprach mit ihm über Motive und Ziele der Aktion und über das Verkehrsmittel Fahrrad.  

RaZ: Was hat die Mitglieder des Teams Umweltberatung motiviert, beim Stadtradeln mitzumachen?

Hill: Als aktuelle und ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung nehmen wir an der Aktion teil, weil wir Umweltschutz leben. Radfahren macht Spaß, hält die müden Knochen fit und stärkt im Team das Wir-Gefühl. Ich selbst habe mich auch vom Stadtradeln anstecken lassen, und bin jetzt, nach genau 40 Jahren Busfahren, zumindest zeitweise auf das Fahrrad umgestiegen und radele von der Ehranger Heide zum Rathaus. Das ist auf dem Hinweg sogar schneller als mit dem Bus.

Macht Fahrradfahren in Trier wirklich Spaß?

Zugegeben: nicht immer. Deshalb wollen wir bei der Gelegenheit zeigen, dass die Radwege der Pflege bedürfen, das Leitsystem für Radler verbessert werden muss und wir uns freuen würden, mehr Akzeptanz zu erhalten. Das Fahrrad ist für viele Menschen kein Schönwetter-Sonntags-Verkehrsmittel mehr. Wir nutzen es täglich zur Arbeit, zum Einkaufen und natürlich auch für Ausflüge und als Sportgerät. Die topographischen Bedingungen in Trier sind gar nicht so schlecht, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Zwei Drittel aller Trierer Bürger wohnen im Moseltal und die meisten Ziele liegen ebenfalls im Tal. Und wenn’s den Berg hinauf gehen soll zur Tarforster Höhe, zur Uni oder zur FH, dann können auch in wunderschöner Umgebung Wander- und Weinbergswege genutzt werden. Hier tut sich dank der Elektromodelle für den Fahrradfahrer und damit für die Stadt insgesamt eine neue Chance auf.

Welche Vorteile bietet das Fahrrad als Fortbewegungsmittel?

Im Nahverkehr ist das Fahrrad unschlagbar. Es schont Umwelt und Ressourcen, entlastet die Straßen und ist gerade in Städten bestens geeignet, um klimafreundlich, lärm- und abgasfrei voran zu kommen. Wer Fahrrad fährt, spart Geld und tut etwas für seinen Körper. Gerade bei viel Arbeit am Schreibtisch bietet diese körperliche, teils auch sportliche Betätigung einen guten Bewegungsausgleich. Dazu gehört aber ein gut ausgebautes und attraktives Radwegenetz.

Was erhoffen Sie sich alsKoordinator von der Aktion Stadtradeln?

Es geht weniger ums Gewinnen, sondern darum, den Weg für eine stärkere Nutzung des Fahrrads vorzubereiten. Es soll deutlich gemacht werden, dass das Fahrrad ein ganz selbstverständliches Verkehrsmittel ist, das gerade innerhalb der Stadt viele Vorteile bietet – sowohl dem Fahrradfahrer selbst als auch dem Fußgänger und sogar dem Autofahrer. Denn wenn viel Fahrrad gefahren wird, reduziert sich der Autoverkehr ganz von allein und der verbliebene Verkehr wird flüssiger.

Wer kann mitmachen und wie kann man sich anmelden?

Mitmachen kann jeder, der in Trier wohnt, hier arbeitet oder zur Schule geht. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Registrierung auf der Online-Plattform www.stadtradeln.de. Dort kann man sich auch einem der bestehenden Trierer Teams anschließen oder ein neues Team gründen. Die Kilometerzahlen der gefahrenen Touren vom 31. August bis 20. September werden im persönlichen On-line-Radelkalender, der mit Beginn der Aktion freigeschaltet wird, eingetragen. Alle Fahrten werden schließlich zum Teamergebnis und zum Gesamtergebnis für Trier zusammen gerechnet. Wer sich registrieren möchte, aber keinen Internet-Zugang hat, kann sich unter der Nummer 0651/ 718-4444 gerne telefonisch an mich wenden.


Das Gespräch führte Ralph Kießling

 
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