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02.10.2007

Lebensfreude trotz schwieriger Zeiten bewahrt

Beigeordneter Ulrich Holkenbrink gratuliert Thekla Ferber zum 100. Geburtstag. Mit dabei ist auch ihr Sohn Peter.
Beigeordneter Ulrich Holkenbrink gratuliert Thekla Ferber zum 100. Geburtstag. Mit dabei ist auch ihr Sohn Peter.
„Willst du uns nicht verraten, wie du dir Vater geangelt hast?“ Ein kleines Geheimnis braucht jede Frau, so auch die 100jährige Thekla Ferber. „Wir haben doch zusammen gearbeitet“, verrät sie schließlich zögerlich, aber den Rest behält sie lieber für sich. Vergangene Woche feierte sie ihren 100. Geburtstag. Beigeordneter Ulrich Holkenbrink überbrachte gemeinsam mit Ortsvorsteherin Gabriele Luz-y-Perez die Glückwünsche der Stadt Trier und des Ministerpräsidenten.
 
„Wir mussten immer wieder neu anfangen“, erzählt die gebürtige Berlinerin und erinnert sich zurück an die verschiedenen Stationen ihres Lebens. Zum Teil seien es sehr schwierige Zeiten gewesen, berichtet sie und erzählt vom Hunger während des Ersten Weltkrieges und der Zerstörung ihres Berliner Hauses im Zweiten Weltkrieg. Anschließend zog sie mit ihrem Mann, der aus Wittlich stammte, aufs Land nach Brandenburg. Doch bereits Anfang der 50er Jahre verließen sie die DDR und siedelten über ganz in den Westen der Republik, nach Wittlich. „Dort mussten wir erneut von vorne anfangen, denn wir besaßen ja nichts“, berichtet die Jubilarin.
Seit 1985 lebt Thekla Ferber in Trier. Lange Jahre pflegte sie ihren Mann sowie ihre kranke Tochter. „Das ist doch selbstverständlich“, meint sie selbst bescheiden und möchte von ihrer großen Leistung, die Holkenbrink herausstellt, eigentlich gar nichts wissen. In Trier gefällt es ihr nach wie vor sehr gut. Die Stadt sei sehr schön und Berlin wäre für sie heute sowieso nicht  mehr so interessant, betont sie.

Seit etwa zweieinhalb Jahren lebt sie nun im Alten- und Pflegeheim Helenenhaus. „Ich bin hier sehr zufrieden, denn ich habe es schön hier und alle kümmern sich nett um mich.“ Auch ihr Sohn Peter Ferber, der in Konstanz lebt, besucht sie häufig. Mit Rätseln trainiert sie ihr Gedächtnis und auch die Nachrichten verfolgt sie täglich. „Ich muss doch wissen, was in der Welt so los ist“, sagt sie und freut sich nach den ganzen Feierlichkeiten und vielen Besuchern auf ein wenig Ruhe.