Boom ohne Ende

Der Tourismus-Boom in Trier hält an: 2005 übernachteten insgesamt 391.356 Gäste in der Moselmetropole, 17983 mehr als 2004. Mit dieser Steigerung von 4,8 Prozent hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet. „Von einem solchen Ergebnis hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt“, jubelte Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch, die zusammen mit Hans-Albert Becker, Leiter der Tourist-Information Trier (TIT), die Bilanz vorstellte. Im bisherigen Rekordjahr 2004 hatten vor allem die Landesgartenschau und eine große Schulung des Konzerns JTI zahlreiche Übernachtungsgäste nach Trier gelockt. „Wir hatten gehofft, dass der Werbeeffekt der LGS über 2004 hinausstrahlt und freuen uns, dass es geklappt hat“, so Horsch.

Niederländer stärkste Gruppe

Ein „wichtiges Signal“ sei die permanent steigende Zahl ausländischer Übernachtungsgäste, die bei ihrem Besuch im Schnitt mehr Geld in die Kassen der Trierer Einzelhändler spülen als deutsche Touristen. Am stärksten vertreten sind nach wie vor die Niederländer. Deutlich auf dem Vormarsch sind die Chinesen: 39.494 Übernachtungen wurden 2005 von Besuchern aus dem Reich der Mitte gebucht, über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Dieses Potenzial sei noch lange nicht ausgeschöpft. Zur Zeit gebe es Gespräche über ein neues Hotel von und für Chinesen. Bei aller Freude über den Zuspruch aus dem Ausland dürfe man jedoch nicht vergessen, dass noch immer zwei Drittel der Übernachtungsgäste aus Deutschland kommen. Die 58 Trierer Hotelbetriebe konnten sich 2005 über eine durchschnittliche Auslastung von 45,2 Prozent freuen. Auch hier hält der Aufwärtstrend an.

Mix aus Kultur und Events

Den Erfolg führte Becker unter anderem auf die starke Präsenz Triers auf wichtigen Tourismus-Messen wie der ITB in Berlin zurück. „Die guten Ergebnisse sind außerdem möglich, weil die Politik mittlerweile voll hinter unseren Bemühungen steht“, sagte der Chef der TIT. Horsch lobte den „stimmigen Mix“ aus großen Events wie der ADAC-Rallye-WM oder „Brot & Spiele“, mit dem sich Trier modern und abwechslungsreich präsentiere. Auch die Erlebnisführungen mit Schauspielern an den Kaiserthermen, im Amphitheater und an der Porta Nigra seien Publikumsmagneten. „Wir basteln gerade an einer neuen Figur, die unser beliebtes Führungsportfolio ergänzen soll“, verriet Becker. Für das kommende Jahr baue man auch auf die Aktivitäten zum Kulturhauptstadtjahr.

Mitte 2005 hatte es noch nicht danach ausgesehen, als könne die Positiv-Bilanz von 2004 getoppt werden. Doch gegen Jahresende kam der Städtetourismus an der Mosel noch einmal in Schwung. Auf der Zielgeraden sorgte der beliebte Weihnachtsmarkt dafür, dass die Gäste- und Übernachtungszahlen erneut ein Rekordniveau erreichten.