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29.04.2008

Kunst entdeckt die Arbeitswelt

Schon vor der offiziellen Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz, der 2008 unter dem Motto „Arbeitswelten – Lebenswelten“ steht, startet das Kulturzentrum Tuchfabrik am „Tag der Arbeit“ (1. Mai) seinen umfangreichen Beitrag: Das sparten-übergreifende Festival „Arbeitsplätze“ rückt bis Oktober ein Thema in den Blickpunkt, das spätestens seit den Wirtschaftskrisen der 80er Jahre ein Dauerbrenner ist. Die Orte der Arbeit sind, so die Veranstalter, „Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung und damit Teil der Kultur.“ 

Improvisationstheater

Im Blickpunkt stehen der Wandel der Arbeitswelten im 20. und 21. Jahrhundert und damit einhergehende Veränderungen der Lebenswelten. Ausgehend von der Geschichte des Kulturzentrums, in dem früher Textilien verarbeitet wurden, beschäftigt sich der Tufa-Kultursommer mit der Debatte um das „allgemeine Grundgehalt“, der wachsenden Bedeutung der Kulturwirtschaft, digitalen Arbeitsformen, der Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitnehmer nach Luxemburg und der Rolle des (Kultur-) Standorts Trier. Die Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 1. Mai, beginnt um 19 Uhr mit einem Auftritt des Großorchesters „Adam Noidlt Missiles“, das in Improvisationen den Arbeitsplatz Tufa unter die Lupe nimmt. Das Ensemble des Erfolgsstücks „Theatersport“ präsentiert danach ein Stück zum Thema „Arbeit“, bei dem das Publikum den Fortgang der Handlung bestimmt.  Gleichzeitig starten mehrere Langzeitprojekte. Jazzer, Prostituierte, Weber, Tänzerinnen, bildende Künstler, Karl Marx und Geschäftsführer – sie alle prägten und prägen die Geschichte der Tuchfabrik und sind in einer assoziativen Bildfolge zu sehen, die das Théâtre Tête à Tête konzipiert hat. 

Das Theater duke’s oak präsentiert bis Oktober in Fluren, Toiletten und Foyers des Gebäudes Hörboxen, aus denen Original-Töne und Features über Lebens- und Arbeitswelten erklingen. Außerdem können die Gäste Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Den Anfang macht die „Schichtarbeit“ mit Laas Koehler, Bildermaler und Gründer des „Kunst-Kombinats-Trier“. Dienstag und Donnerstag (17 bis 19 Uhr) und jeden letzten Samstag im Monat (15 bis 17 Uhr) wird in einem offenen Atelier eine 1,5 x 4 Meter große Leinwand gestaltet. In den nächsten Monaten sind viele weitere Einzelevents geplant, die Mitgliedsvereine der Tufa und eingeladene Künstler vorbereitet haben. 

Open Air-Kino im August

Ergänzt wird das Programm durch viele hochwertige Gastspiele und ein Open-Air-Kino im August. Das Festival mündet im September in eine große Foto-Wanderausstellung, „Arbeits-Plätze“, die nach dem Kultursommer an weiteren Orten der Arbeit zu sehen ist. In dem von der Sparkassen Kulturstiftung geförderten Tufa-Festival widmet sich der Programmschwerpunkt „Wenn ich einmal groß bin, will ich …..werden“ dem Arbeitsleben aus Kindersicht. Weitere Informationen im Programmheft des Kulturzentrums und im Internet: www.tufa-trier.de .