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26.05.2009

Trier kann nachhaltig "fairändert" werden

Ungewohntes Terrain: OB Klaus Jensen im Aktions-T-Shirt auf dem Lauftsteg mit Models, die Abschlussarbeiten von afrikanischen Teilnehmerinnen am Ausbildungsprojekt „Imani“ tragen.
Ungewohntes Terrain: OB Klaus Jensen im Aktions-T-Shirt auf dem Lauftsteg mit Models, die Abschlussarbeiten von afrikanischen Teilnehmerinnen am Ausbildungsprojekt „Imani“ tragen.
Frühstück, Mode, fairer Handel – wie gut sich dieser Dreiklang leben lässt, zeigte das dritte Weltbürgerfrühstück auf dem Kornmarkt. Je stärker die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel brach, desto mehr füllten sich Tische und Bänke mit Gästen, die sich Kaffee aus fairem Handel, Brötchen vom Schönfelderhof mit Schokoaufstrich oder Käse vom Knospenhof schmecken ließen.

Auch vor den Ständen der 20 Gruppen, die in den Bereichen Eine Welt und fairer Handel aktiv sind, bildeten sich Grüppchen im Gespräch mit Ausstellern, Engagierten von Terre des Femmes, Greenpeace oder dem Multikulturellen Zentrum. Sie einte das Interesse an nachhaltiger Entwicklung und fairem Handel in einer vereinten Welt mit Schwerpunkt auf ökologisch und fair gehandelter Kleidung. „Es ist hier eine gute Atmosphäre, zum Austauschen schon sehr schön“, erklärte Michael Spindler, der sich am Weltladen-Stand ein Brot aus regionaler und nachhaltiger Herstellung gekauft hatte.

Dieses Feedback freute Mitinitiatorin Sabine Mock vom Verein Lokale Agenda 21 besonders. Ihre Erwartungen  wurden voll erfüllt. „Die Grund-intention Gerechtigkeitssinn treibt uns hier alle an.“ Ihre Mitstreiterin Charlotte Kleinwächter ergänzt, dass die nachhaltige Entwicklung Hilfe durch die Vernetzung der einzelnen Gruppen  bekomme. Mit dem Netzwerk Weltkirche des Dekanats Trier wollen sie darüber aufklären, was überhaupt fairer Handel ist.

Diese Gelegenheit nutzte auch Oberbürgermeister Klaus Jensen, der offen zugibt, über das Thema „saubere Kleidung“ schlecht informiert zu sein: „Für mich ist das eher eine Blackbox und ich bin froh, dass das heute Thema ist.“ Zur Erinnerung, dass auch die Stadt von der Diskussion um Nachhaltigkeit betroffen ist, bekam der OB von Mock ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Trier fairändern“, das er sogleich anzog. „Damit Sie als Lernender etwas mitnehmen für den weiteren Weg“, erklärte Mock lächelnd.

Neben vielen Informationen an den Ständen erhielt Jensen auch eine Lektion im Modeln. Als optisches Highlight führten ehrenamtliche Models für das kirchliche Hilfswerk Misereor fair gehandelte und produzierte Kleidung vor, die junge Frauen aus Afrika und Asien bei ihrer Ausbildung im Förderprogramm „Imani“, gestaltet hatten. Sie zeigten einem begeisterten Publikum eine Vielfalt landestypischer Alltags- und Abendmode aus Kongo, Simbabwe, Kamerun, Bangladesch und Liberia und entführten nicht nur die Zuschauer in die Welt der fair hergestellten Mode, sondern auch den OB für einen kurzen Ausflug auf den Laufsteg.