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19.02.2008

Ungewöhnliche Unterrichtsstunde

Mit Schrubber und Eimer „bewaffnet“, reinigen die Porta-Workers mit ihren Betreuern Marlene Eiden (l.) und Erich Laudwein (r.) einen Bus. Foto: SWT
Mit Schrubber und Eimer „bewaffnet“, reinigen die Porta-Workers mit ihren Betreuern Marlene Eiden (l.) und Erich Laudwein (r.) einen Bus. Foto: SWT
Fenster putzen, Sitze staubsaugen, Haltestangen, Decke und Boden reinigen – das sind eigentlich keine Aufgaben, die man auf einem Lehrplan vermutet. Aber für eine Klasse der Porta Nigra- Schule sind das Bestandteile ihres Unterrichts. An der Schule mit Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung haben Jugendliche der Werkstufe die Schülerfirma „Porta-Workers“ gegründet. Durch Langzeitprojekte sollen sie möglichst realistisch auf das spätere Arbeitsleben vorbereitet werden. Seit Mai 2007 kooperieren die Stadtwerke (SWT) und die Porta Nigra-Schule.

Albrecht Classen, technischer Betriebsleiter, initiierte die Zusammenarbeit. „Praktische Erfahrungen sind für den Einstieg ins Berufsleben sehr wichtig. Deshalb unterstützen wir die Porta-Workers bei ihrer Vorbereitung auf die Arbeitswelt“, erklärt er. Neben den Projekten „Parkhausreinigung“ und „Bach“ im Busental gibt es die „Busreinigung“. Alle zwei Wochen – außer in den Schulferien – kommen acht bis neun Porta-Workers in die Bushalle der SWT in der Gottbillstraße. Dort säubern die 16- bis 19jährigen Jugendlichen mit ihren Lehrern Marlene Eiden und Erich Laudwein den Innenraum eines Busses. „Die Reinigung eignet sich sehr gut für ein solches Projekt, da sie Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden umfasst“, bestätigt Laudwein die Vorteile. „Für unsere Jugendlichen sind solche Projekte wichtig. Sie lernen, im Team zu arbeiten und die Kommunikation wird gefördert“, erklärt Eiden.

Feedback für die Jugendlichen

Außerdem bekommen die Jugendlichen und ihre Lehrer ein Feedback, welche Fähigkeiten im Berufsalltag notwendig sind, was die Einzelnen bereits können und was eventuell noch ausbaufähig ist. „Das Projekt ist für beide Seiten von Nutzen. Unsere Jugendlichen erhalten hier auch eine Chance auf Berufspraktika“, sagt Laudwein. So unterstützte der Porta-Worker Daniel Benz die Werkstattmitarbeiter der SWT während eines zweiwöchigen Berufspraktikums. „Ich habe Reifen gewechselt und Teile getauscht“, berichtet Benz. Nach getaner Arbeit steht ein Highlight auf dem Unterrichtsplan: die Fahrt mit dem Bus durch die Waschstraße.