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27.10.2009

Stillleben, Porträts und Landschaft einmal anders

„Bücklinge und Eier“ nannte Jörg Oetken dieses Stilleben. Foto: EKA
„Bücklinge und Eier“ nannte Jörg Oetken dieses Stilleben. Foto: EKA
Jörg Oetken ist ein Künstler, der seine Themen entschieden und konzeptionell auswählt. Wichtig sind der Zeitbezug sowie das Medium, in dem die künstlerischen Inhalte umgesetzt werden. Oetkens Ausstellung „Iconikon“ in der Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie zeigt keinen Überblick über seine Installationen, Lichtobjekte oder Videoprojekte, sondern einen ganz besonderen Werkausschnitt. Ausgangspunkt der Tafelbilder sind traditionelle kunstgeschichtliche Genres und Ikonografien: Stillleben, Porträts und Landschaften. Als Grundlage für die Arbeiten dient ein Inkprint, dessen Oberfläche malerisch transparent bearbeitet wurde.

Oetken kombiniert kunsthistorische Kontexte mit Fotografie und digitaler Bildbearbeitung. Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten historisch, auf den zweiten irritieren sie durch die Veränderung, die sie durch die Darstellung des zeitgenössischen Künstlers erhalten. Mit diesem Zeitsprung thematisiert er grundsätzliche Fragen der Kunst und ihrer Geschichte: den Begriff des Originals, der künstlerischen Erfindung und der Bindung an eine Epoche. Oetkens subversiver künstlerischer Zugang ermöglicht es, bekannte Bildinhalte neu zu deuten.
  • Die Ausstellung „Iconikon“ von Jörg Oetken in der Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie (Aachener Straße) ist bis Mittwoch, 11. November, zu sehen.