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11.09.2007

Müll erst am Vorabend rausstellen

Ortstermin in Mariahof: Jutta Albrecht, Elisabeth Hill, Rainer Ferring und Maria Marx (v.l) begutachten Sperrmüll, der schon Tage vor dem Abfuhrtermin bereitgestellt wurde.
Ortstermin in Mariahof: Jutta Albrecht, Elisabeth Hill, Rainer Ferring und Maria Marx (v.l) begutachten Sperrmüll, der schon Tage vor dem Abfuhrtermin bereitgestellt wurde.
Der nächste Abfuhrtermin für Gelbe Säcke, Garten- und Sperrabfälle lässt noch auf sich warten und dennoch verteilt sich dieser Müll in vielen Straßen von Mariahof auf Bürgersteigen und öffentlichen Grünflächen. „Manchmal stehen die Säcke mit Rasen- und Heckenschnitt schon 14 Tage vor dem eigentlichen Termin hier“, berichtet Ortsvorsteherin Maria Marx. Sie will mit ihrer Stellvertreterin Jutta Albrecht die Bevölkerung aufklären und auf Missstände hinweisen. Als Grundlage werden die „Müllecken“ immer wieder kartiert. Regelmäßig genutzte Ablagerungsstellen für Gartenabfälle an Waldrändern nehmen dabei breiten Raum ein.
Die engagierten Frauen scheuen nicht davor zurück, gezielt auf die Verursacher zuzugehen. „Wir wollen im Gespräch mit Anwohnern möglichst unbürokratische Lösungen finden“, erläutert Albrecht. Manchmal fehlt es schlichtweg an jeglicher Information wie bei fünf Studierenden, die bei ihrem Auszug rund fünf Kubikmeter Inventar von Schränken und Matratzen bis zu Badeschlappen, Kaffeekannen und einem noch weitgehend vollen Kasten Bier auf einer benachbarten Wiese deponierten. Sie hatten nicht darüber nachgedacht, dass nur sperrige Abfälle zum Sperrmüll zählen.

Gefahren für Kinder

Es bereitete ihnen ebenfalls wenig Kopfzerbrechen, wer die Abfälle abholen sollte. „Kinder sprangen auf den Sofas zwischen dem herumliegenden Glas herum“, stellte Albrecht fest und recherchierte, woher die Abfälle kamen. So anonym wie oft angenommen ist ein Stadtteil wie Mariahof nicht. Hinweise auf die Verursacher kamen schnell und genau. Daraufhin räumten die Studierenden den Müllberg innerhalb kürzester Zeit weg. Oftmals sind auch sprachliche Barrieren der Grund für falsches Bereitstellen. Für solche Fälle und insbesondere für Hausverwalter bietet die A.R.T. im Internet eine Kurzinformation in Deutsch, Polnisch, Russisch und Französisch an.

500 Euro Bußgeld

„Illegale Abfallablagerungen können teuer werden“, erklärte Rainer Ferring vom Bauverwaltungsamt im Rathaus während eines Ortstermins, an
dem neben Marx und Albrecht auch Elisabeth Hill (A.R.T.) teilnahm. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld und den Kosten einer Sonderentsorgung rechnen. „Im jüngsten Fall war das ein Bußgeld von knapp 500 Euro für die schnelle, aber widerrechtliche Entsorgung unter einer Autobahnbrücke in der Nähe von Ruwer, wobei darin die Entsorgungskos-ten noch nicht enthalten sind“, erläutert Ferring und ergänzt: „Ähnliches gilt auch für Gartenabfälle, die am Waldrand neben dem Panoramarundweg abgekippt werden. Jeder Pflanzenkenner weiß, dass die natürliche Vegetation dadurch unterdrückt wird. Auf den überdüngten Standorten siedeln eintönige und wenig ansehliche Brennnesselkulturen an.“

„Dabei genügt ein Anruf am Abfall-Telefon der A.R.T. Bei größeren Schneidemaßnahmen oder aber vor Umzügen ist es sinnvoll, sich frühzeitig um einen Termin zu kümmern“,  ergänzt Maria Marx. Die Abfälle dürfen frühestens am Abend vorher bereitgestellt und müssen bis dahin auf dem eigenen Grundstück gelagert werden. Nach der Abholung müssen Tüten, andere Behältnisse und nicht mitgenommene Abfälle weggeräumt werden. Ansonsten sind auch sie widerrechtlich bereitgestellter Müll, der ebenfalls Bußgelder zur Folge haben kann.