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28.02.2012

Alltagsnahe triki-Angebote sehr gefragt

Ein wichtiger Baustein für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die Betreuungsangebote nach der Schule. Im Jugendzentrum Mergener Hof steht für die Kinder und Jugendlichen unter anderem ein Tischkicker bereit.
Ein wichtiger Baustein für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die Betreuungsangebote nach der Schule. Im Jugendzentrum Mergener Hof steht für die Kinder und Jugendlichen unter anderem ein Tischkicker bereit.
In Trier gibt es schon viele konkrete Hilfs- und Beratungsangebote für Familien, die aber teilweise immer noch zu wenig bekannt sind und noch besser abgestimmt werden müssen. Gleichzeitig ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt gerade für Alleinerziehende oft noch schwieriger geworden. Diese Einschätzung äußerten Experten nach einer Vorstellung mehrerer Angebote für eine familienfreundliche Stadt im Jugendhilfeausschuss.

Die effizientere Nutzung der Ressourcen ist ein zentrales Anliegen des 2010 gegründeten Bündnisses für Familie. Mehr als 40 Partner aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft realisieren unter diesem Dach nachhaltige Ansätze für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Weil es nach Einschätzung der Trierer Frauenbeauftragten Angelika Winter als Koordinatorin des Verbunds immer noch einige Informationsdefizite gibt, startete kürzlich das Internetportal
www.familie-trier.de.

Bereits 1995 wurde in Trier als erster rheinland-pfälzischer Stadt ein Kinderbüro eingerichtet. Wie Sandra Rouhi als Sprecherin des triki-Teams berichtete, werden die familienunterstützenden Angebote sehr gut angenommen. Pro Jahr gibt es rund 1600 Gesprächskontakte und es werden im Auftrag des Jugendamts rund 1500 Briefe an Eltern von Kindern bis acht Jahre verschickt. Das Internet als Informationskanal ist in den letzten Jahren nach Angaben von Rouhi immer wichtiger geworden. Mit der Website betreuung.triki.de gibt es seit einiger Zeit ein Angebot speziell für Eltern, die einen dauerhaften Platz für ihr Kind suchen oder bei denen sich in den Ferien noch eine Lücke aufgetan hat. Gerade die schnelle und unbürokratische Hilfe bei kurzfristigen Engpässen ist nach Einschätzung von Rouhi besonders gefragt, denn viele Eltern würden sich oft „an der Belas-tungsgrenze bewegen.“

Sehr gefragt sind auch alltagsnahe Informationen, um das oft knappe Familienbudget zu entlasten. Dabei geht es zum Beispiel um Tipps zu Rabatten oder Second-Hand-Basaren für Kinderbekleidung und Spielzeug. Nach Einschätzung von Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz ist die Arbeit des triki-Büros mittlerweile zu einem echten Standortvorteil für Trier geworden. Das Feedback von vielen neu in der Stadt ansässigen Familien sei ausgesprochen positiv.

Die Stabsstelle „Lernen vor Ort“ im Rathaus unterstützt die Aktivitäten für ein familienfreundliches Trier unter anderem durch Ideen aus erfolgreichen Projekten anderer Kommunen durch seine bundesweite Vernetzung. Ihr Leiter Rudolf Fries erwähnte unter anderem die Aktion „Ein Quadratmeter Bildung“ in Mannheim. Ziel ist, die Angebote bürgerfreundlich in einem möglichst kleinen Radius rund um eine Stadtteilgrundschule zu bündeln. Außerdem bot Fries an, das bereits in der Stabsstelle „Lernen vor Ort“ erworbene Expertenwissen beim Management von Netzwerken einzubringen. Es reiche nicht aus, sich zusammenzuschließen. Um mehr Effektivität zu erreichen, müssten Ziele und vor allem eine übergreifende Strategie definiert werden. Bürgermeisterin Angelika Birk erhofft sich von diesem Input der Bildungsexperten unter anderem einen verbesserten Zugang zu den familienfördernden Angeboten.