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13.09.2011

Willkommen in Deutschland

Ein für sie wohl einmaliges Ereignis vereinte vergangene Woche im Großen Rathaussaal 44 Frauen, Männer und Kinder aus 24 verschiedenen Ländern. In einer feierlichen Zeremonie erhielten sie von Oberbürgermeister Klaus Jensen ihre Einbürgerungsurkunde und wurden offiziell zu deutschen Staatsbürgern.

„Sie haben sich entschieden, Deutsche zu werden“, begrüßte OB Klaus Jensen die Anwesenenden. „Und in dem Moment, in dem Sie Ihre Urkunden erhalten, sind Sie mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten Deutsche.“ Vor allem das Wahlrecht liegt Jensen am Herzen. Denn „auch wer seine Stimme nicht abgibt, wählt“. Extremistische Parteien wie die NPD profitierten besonders von einer niedrigen Wahlbeteiligung.

Deutschland ist eine internationale Gesellschaft: 20 Prozent der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. In der Nachbarschaft, im Sportverein oder am Arbeitsplatz – OB Jensen riet den Anwesenden zur aktiven Integration. Wer dabei Hilfe benötigt, kann sich an die Stadt wenden: „Es gibt eigentlich kein Problem, für das Sie keinen Ansprechpartner finden. Nutzen Sie Ihre Rechte und lassen Sie sich helfen.“

Für die kleine Elisa war dieser Tag besonders spannend. Noch vor der Veranstaltung fragte sie die Mitarbeiterinnen des Ausländeramts aufgeregt: „Werde ich zusammen mit meiner Mama nach vorne gerufen?“ Die Einbürgerung ist gerade für junge Menschen ein großer Schritt. Manche hatten den Prozess selbst eingeleitet und möchten nicht, dass ihre Eltern davon erfahren. Andere, wie der zwölfjährige Noor Hossain, waren mit ihren Eltern da. „Um sicher zu gehen, dass er in Indien nicht zum Militärdienst gerufen wird“, so seine Mutter. Eines wurde aber klar: Die meisten der Anwesenden fühlen sich schon lange als Deutsche, am Donnerstag machten sie es offiziell.