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28.01.2014

Wohnkredite als Wachstumsmotor

Grafik: Entwicklung der Wohnbaukredite 2007 bis 2013
Die Neuabschlüsse bei Baukrediten (in Millionen Euro) erreichten eine neue Rekordsumme. Mit diesen Umsätzen stößt die Sparkasse, so Vorstandschef Kühnen, an ihre Kapazitätsgrenzen. Grafik: Sparkasse
Auch im sechsten Jahr der Eurokrise kann die Sparkasse Trier ihren Erfolgskurs fortsetzen, wenn auch nicht ganz auf dem Vorjahresniveau. Mit diesen Worten fasste Vorstandschef Remigius Kühnen die Bilanz 2013 zusammen. Mit einem baldigen Ende der Niedrigzinsphase und der ruinösen Wettbewerbssituation sei nicht zu rechnen. Man müsse sich auf einen weiteren Verfall der Gewinnmargen einstellen.

Während 2013 das Wirtschaftswachstum in Deutschland und vor allem in Europa zu wünschen übrig lasse, verzeichne die Region Trier sinkende Unternehmens- und Privat-insolvenzen, einen stabilen Wohnungsbau- und einen attraktiven Arbeitsmarkt mit nahezu Vollbeschäftigung. „Diese regionale Stärke spiegelt sich in der positiven Geschäftsentwicklung 2013 der Sparkasse Trier wider“, so Kühnen. Seine Gesamteinschätzung begründete er unter anderem mit der Tatsache, dass das Kundengeschäftsvolumen (Geldvermögen, Kredite und Wertpapieranlagen der Kunden) im vergangenen Jahr erstmals auf rund sieben Milliarden Euro gestiegen ist. Die Sparkasse sei weiterhin einer der größten Steuerzahler der Region. Von den rund 10,7 Millionen Euro bleiben 5,1 Millionen in Trier und im umliegenden Landkreis.

DAX 22,5 Prozent im Plus

Hauptmotor der Bilanz 2013 war das Kreditgeschäft. Der Bestand an Darlehen erhöhte sich um 4,5 Prozent auf jetzt 3,35 Milliarden Euro. Die Dynamik ist nach Aussage des zuständigen Vorstandsmitglieds Günther Passek ungebrochen, wenn auch die sehr hohen Zuwächse der letzten Jahre nicht mehr erreicht wurden: „Die Bestandsentwicklung mit Zuwachsraten von durchschnittlich sechs Prozent seit 2008 widerlegt aber die These, dass in Deutschland der Kreditmarkt der Banken stark rückläufig und die Bankkredite zu teuer seien.“

Die positive Entwicklung wurde vor allem getragen durch Wohnbaufinanzierungen. Mit neu bewilligten Krediten über 336 Millionen Euro war 2013 ein absolutes Spitzenjahr, das sogar noch das Rekordergebnis von 2010 um 8,4 Prozent übertraf.  Dieser Boom hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass immer mehr durch die lange Niedrigzinsphase verunsicherte Anleger „ins Betongold flüchten“, wie Vorstandsmitglied Dr. Peter Späth betonte. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen mit Mini-Zinsen, die nach Einschätzung des Sparkassenvorstands noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben werden, habe sich im letzten Quartal 2013 das Einlagevolumen deutlich erhöht. Im gesamten Jahr stieg es um 0,5 Prozent.

Festverzinsliche Angebote wurden immer unattraktiver. Dagegen setzten immer mehr Kunden auf geldmarktnahe Anlagen. Wer sich für Aktien entschied, konnte oft eine sehr gute Rendite verbuchen. Der DAX hatte das zweite erfolgreiche Börsenjahr mit einem Plus von 22,5 Prozent. „Getrieben wurden die Kurse überwiegend von der abnehmenden Unsicherheit innerhalb Europas und den weiterhin in Aussicht gestellten niedrigen Zinsen der Notenbanken“, erläuterte Späth.

Neubau in Castelnau

Dank der günstigen Entwicklung konnte die Sparkasse ihr Zweigstellennetz weiter modernisieren und investierte 520.000 Euro in Kürenz und Saarburg-Beurig. Neben einer offenen Dialogbank standen Verbesserungen bei der Barrierefreiheit im Blickpunkt. 2014 sind Neubauten  in Feyen (Castelnau) sowie in Irsch bei Saarburg geplant.

Ein Gesamtkapital von rund 16,3 Millionen Euro steht mittlerweile den vier Stiftungen in den Bereichen Kultur, Jugend und Sport, Umwelt und Schulen zur Verfügung. Sie seien als „äußerst gefragter Partner und Förderer in der Region nicht mehr wegzudenken“, so Kühnen in der Bilanzpressekonferenz.  In den letzten fünf Jahren flossen jeweils rund vier Millionen Euro in zahlreiche Projekte in der Region Trier-Saarburg. 

Auf deutliches Unverständnis stößt bei der Trierer Sparkasse die Ankündigung der EU-Kommission, die für 1. Februar  geplante SEPA-Einführung um sechs Monate zu verschieben. Mittlerweile haben der Ministerrat und das EU-Parlament Zustimmung signalisiert. „Sepa ist ein Riesenprojekt. Wir haben daher bereits seit mehreren Jahren auf die ursprünglich geplante Frist hingearbeitet und unsere Kunden umfassend informiert. Gerade in den vergangenen Wochen hat die Umstellung spürbar an Fahrt aufgenommen, die Nutzungszahlen sind deutlich gestiegen. Wir sind darauf eingerichtet, die ursprünglich festgelegte Frist einzuhalten“, erklärte Vorstandsmitglied Dr. Peter Späth.

Die Sparkasse rät ihren Unternehmenskunden und den Vereinen, zum 1. Februar SEPA-fähig zu sein und die Umstellungsaktivitäten unbeirrt fortzusetzen. Hinzu kommt nach Angaben von Späth, dass ein bestimmtes Abbuchungssystem für Firmen ab dem 1. Februar nur noch nach dem neuen System funktioniert. pe