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26.01.2010

Meilenstein für Trier-West

OB Jensen bricht einen Stein aus dem maroden Mittelgebäude heraus. Auch die Dezernenten Kaes-Torchiani und Bernarding, Innenminister Bruch, Ortsvorsteher Blum und Kreisbeigeordneter Schmitt (v. l.) waren beim Baustart dabei.
OB Jensen bricht einen Stein aus dem maroden Mittelgebäude heraus. Auch die Dezernenten Kaes-Torchiani und Bernarding, Innenminister Bruch, Ortsvorsteher Blum und Kreisbeigeordneter Schmitt (v. l.) waren beim Baustart dabei.
In der früheren Kaserne Gneisenau-straße 41-43 entsteht ein Haus des Jugendrechts Ziel ist, die Kriminalitätsprävention zu stärken, die Verfolgung junger Straftäter zu beschleunigen und deren Resozialisierung zu verbessern. Zudem werden vielfältige städtebauliche Impulse für Trier-West erhofft.

In dem Haus des Jugendrechts sind künftig Jugendexperten der Polizei, Jugendstaatsanwälte, die Jugendgerichtshilfe, das Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg und der Verein „Starthilfe“untergebracht. An den Baukosten von fast fünf Millionen Euro beteiligt sich das Land mit mehr als 3,7 Millionen Euro, den Rest zahlt die Stadt. Der Mainzer Innenminister Karl Peter Bruch, OB Klaus Jensen, Bürgermeister Georg Bernarding und Beigeordneter Dieter Schmitt (Kreisverwaltung Trier-Saarburg) entfernten mit einem Abbruchhammer ein Stück Mauerwerk im maroden Mittelbau und gaben damit den offiziellen Startschuss für den Umbau.

Denkmalschutzauflagen

Bis Sommer 2011 wird der marode Mitteltrakt des Gebäudes abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, während die denkmalgeschützten Eckelemente aus dem Jahr 1899 restauriert werden. Jensen hob bei der Feier zum Baustart hervor, dass es nun endlich gelungen sei, den „gordischen Knoten“ für grundlegende städtebauliche Verbesserungen in Trier-West zu durchtrennen. Dieses Stadtviertel, das in Teilen als sozialer Brennpunkt gilt, habe einen hohen Entwicklungsbedarf, aber auch ein großes Potenzial. Das gelte vor allem für die Bewohner, die sich schon seit langem für einen Aufbruch engagierten. Der OB dankte dem Land für die großzügige Förderung im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. Von dem millionenschweren Projekt profitiere nicht nur Trier-West, sondern die gesamte Stadt.
 
Geduld gefragt

Innenminister Karl Peter Bruch nutzte seine Rede auf der Baustelle zu einem eindringlichen Plädoyer für das im Haus des Jugendrechts praktizierte Kooperationsmodell. Angesichts schwerer Jugendstraftaten wie dem aufsehenerregenden Fall an der Münchener S-Bahnstation im letzten Herbst habe die Prävention und Bekämpfung nur eine Chance, wenn es dem Staat gelinge, „solche Handlungsstränge frühzeitig zu unterbrechen und die Jugendlichen wieder auf den richtigen Weg zu bringen“.

Bürgermeister Georg Bernarding blickte auf die „nicht ganz einfache“ und langwierige Vorgeschichte des Bauprojekts zurück und dankte den Anwohnern für ihre Geduld. Das Haus des Jugendrechts bezeichnete er als „Quantensprung“ für Trier-West. In der Nachbarschaft werden weitere frühere Kasernengebäude für die Arge der Stadt und der Agentur für Arbeit sowie ein Studierendenwohnheim hergerichtet. Jensen hofft auch, dass dadurch Trier-West für weitere Investoren interessant wird. Der Baustart am künftigen Dienstsitz der Arge neben dem Haus des Jugendrechts ist für Juni vorgesehen.