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30.08.2011

Immer rechtzeitig zur Stelle

Der Löschzug Kürenz deckt ein großes Einsatzgebiet ab und gewährleistet sogar eine Tagesverfügbarkeit in Ruwer und Eitelsbach. Auch in anderen Bereichen packen alle gemeinsam mit an.  Foto: Erwin Marquart
Der Löschzug Kürenz deckt ein großes Einsatzgebiet ab und gewährleistet sogar eine Tagesverfügbarkeit in Ruwer und Eitelsbach. Auch in anderen Bereichen packen alle gemeinsam mit an. Foto: Erwin Marquart
Starkes Gemeinschaftsgefühl und tolle Kameradschaft: Der Löschzug Kürenz ist eine eingeschworene Truppe, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Und das, obwohl alle zwei Wochen nach den Übungseinsätzen die Stimmung regelmäßig „hoch kocht".
 
Bei Löschzugführer Stephan Kuhn ist die Feuerwehr nicht nur eine Herzens-, sondern auch eine Familienangelegenheit. Seine jetzige Frau hat er damals bei der Jugendfeuerwehr (JF) kennen gelernt. Sie ist selbst Mitglied im Zug und bei ihrer Hochzeit fuhr statt der Kutsche das Feuerwehrauto vor. Auch sein Vater ist durch ihn zur Feuerwehr gekommen. „Normalerweise ist es ja umgekehrt, aber in diesem Fall habe ich ihn mit dem Feuerwehrvirus infiziert“, sagt Kuhn schmunzelnd.

Mit 30 Mitgliedern und einem Durchschnittsalter von 31 Jahren ist der LZ eine junge Truppe, die mit Alt- und Neu-Kürenz, Nells Ländchen und Maximin ein großes Einsatzgebiet abdeckt – hinzu kommt eine Tagesverfügbarkeit für Ruwer und Eitelsbach. „Die können wir gewährleisten, weil wir verhältnismäßig viele Schüler und Studenten im Löschzug haben“, erklärt der stellvertretende Löschzugführer An-dreas Resch und ergänzt: „Wir haben recht konstante Einsatzzahlen. Neben Unwetter und Hochwasser werden wir zum größten Teil zu Brandeinsätzen gerufen – meistens Wohnungsbrände.“

Im Ort hilft die Feuerwehr beim Martinszug und beim „Himmel tragen“ an Fronleichnam mit, aber ein klassisches Ortsleben mit Feuerwehrbeteiligung findet laut Kuhn immer weniger statt. „Ruwer ist Ruwer und Biewer ist Biewer, aber hier gibt es nicht ‚unsere Feuerwehr’. Kürenz liegt einfach so nah an der Innenstadt, dass eine wirkliche Identifikation schwierig ist“, bedauert Kuhn.

Neue Übungsobjekte

Wie andere Feuerwehren kämpft auch Kürenz um den Nachwuchs. Zur Zeit zählt die JF sieben Mitglieder. Probleme mit den kaum vorhandenen Lkw-Führerscheinen gibt es dagegen noch nicht. „Unser Einsatzfahrzeug wiegt unter 7,5 Tonnen. Einige Kameraden können das mit dem alten Führerschein noch fahren“, sagt Kuhn.

Schwierig gestaltet sich die Suche nach geeigneten Übungsobjekten, denn „wir probieren, immer etwas Neues einzubauen oder an neuen Objekten zu üben. Unseren Leuten soll schließlich nicht langweilig werden“, betont Resch. Dafür betreibt die Löschzugleitung einigen organisatorischen Aufwand. Bisher unterstützen Privatleute oder Gewerbebetriebe die Feuerwehr mit entsprechenden Objekten. Darüber hinaus veranstaltet sie  alle zwei Jahre ein Ausbildungswochenende für die Aktiven mit intensivem Unterrichtsteil.

Nach den Übungen kommt die Truppe im Mannschaftsraum des Gerätehauses zusammen. Ein kleines Team tauscht dann den Feuerwehrhelm gegen die Kochmütze und brutzelt in der Küche kulinarische Köstlichkeiten von deftig bis raffiniert. „Eines der schönsten Geräusche ist, wenn unser engagiertes Küchenteam den Rollladen der Durchreiche hochzieht, um das Essen zu servieren“, sagt Kuhn lächelnd. Das Kochen und der anschließende Plausch fördern das Gemeinschaftsgefühl.

Pflege des Gerätehauses

Auch sonst packen beim Löschzug Kürenz alle gemeinsam mit an, insbesondere bei der Pflege des großzügig gebauten Gerätehauses. So veranstaltet die Feuerwehr im Sommer regelmäßig „Gartentage“, an denen der Rasen gemäht oder das Grundstück von Unkraut befreit wird. Auch die Räumlichkeiten werden mit Lappen und Putzeimer in Schuss gehalten. „Da muss jeder mal ran“, ist die klare Forderung des Löschzugführers – auch wenn Kuhn zugibt: „Bei diesen Komplettreinigungen wünsche ich mir aber immer ein kleineres Gerätehaus.“



 
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