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15.12.2015

Gegen die Wegwerfkultur

Auf seinen 33 Abfallsammelfahrzeugen wirbt der A.R.T. in den nächsten Monaten fürs Reparieren sowie die regionalen Repair Cafés in Trier und Saarburg. Foto: A.R.T.
Auf seinen 33 Abfallsammelfahrzeugen wirbt der A.R.T. in den nächsten Monaten fürs Reparieren sowie die regionalen Repair Cafés in Trier und Saarburg. Foto: A.R.T.
2015 hat sich der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier erneut an der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung beteiligt. Diesmal hat sich der A.R.T. das Thema Reparieren auf die Fahnen beziehungsweise seine 33 Abfallsammelfahrzeuge geschrieben und wirbt für die drei Repair Cafés in Trier und im umliegenden Landkreis Trier-Saarburg. 

Oftmals werden Gegenstände weggeworfen, obwohl nicht viel kaputt ist und sie nach einer einfachen Reparatur problemlos wieder verwendet werden könnten. Leider ist das Reparieren bei vielen Menschen aus der Mode gekommen. Sie wissen nicht mehr, wie Dinge repariert, gestopft oder geflickt werden können. Wer dieses Wissen hat, kann sich einbringen. Oft kommen dabei Menschen mit unterschiedlichsten Biografien zusammen – vom Studenten bis zur betagten Rentnerin. Es findet ein wertvoller praktischer Wissensaustausch statt. Gegenstände sind dann länger brauchbar und werden nicht weggeworfen. Das ist nicht nur ein Beitrag zur Abfallvermeidung und Wiederverwendung, sondern auch zur Nachhaltigkeit.

Jeder freut sich, wenn er seinen Staubsauger oder den Pullover mit Mottenlöchern weiternutzen kann, statt ihn wegwerfen zu müssen. Gleichzeitig erfährt man dabei, dass nicht sofort alles neu gekauft werden muss. Wenn die Menschen lernen, Gegenstände auf andere Weise wahrzunehmen und sie neu wertzuschätzen, trägt das Repair Café auch zu einer Änderung der Lebenseinstellung und zur Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene bei. Das Angebot, dort etwas selbst oder mit Unterstützung anderer zu reparieren, kann auch für die Handwerker vor Ort nützlich sein. An sie werden Besucher verwiesen, wenn deren konkretes Problem im Repair Café nicht gelöst werden kann. Außerdem wird so eine unnötige Konkurrenz vermieden.

Erfolgsgeschichte seit 2009

Die Idee zu den Repair Cafés stammt von der Niederländerin Martine Postma. Seit 2007 setzt sie sich für Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene ein. Das allererste Repair Café am 18. Oktober 2009 war auf Anhieb ein großer Erfolg. Seitdem gibt es nicht nur in Amsterdam eine Vielzahl weiterer Repair Cafés. Auch in vielen anderen Städten und Orten außerhalb der Niederlande werden ständig neue eröffnet. Hilfe und Unterstützung zu weiteren potenziellen Gründungen gibt es im Internet: www.repaircafe.org/de und bei den bereits bestehenden Repair Cafés. Im Trierer Stadtgebiet bestehen bisher zwei Angebote:

  • Repair Café der Lokalen Agenda 21, von Transition Trier und des Vereins Computer, Menschen, Dinge (CMD), Mergener Hof, Rindertanzstraße 4, Öffnungszeiten: letzter Samstag im Monat, 11 bis 15 Uhr, zusätzliche Informationen im Internet: www.repaircafetrier.blogspot.de.
  • Repair Café – von Studierenden für Studierende (und andere), Evangelische Studentinnen- und Studentengemeinde (ESG), Im Treff 19, Öffnungszeiten: zweiter Mittwoch im Monat, 17 bis 20 Uhr, weitere Informationen: www.esg-trier.de.