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15.09.2009

Viele stille Helden bewiesen Zivilcourage

Cover der Neuerscheinung von Rudolf Bauer.
Cover der Neuerscheinung von Rudolf Bauer.
Ermutigende Beispiele des Widerstands gegen das NS-Regime präsentiert der Journalist Rudolf Bauer in seinem neuen Buch „Waren damals alle Feiglinge? – 1933 bis 1945 zwischen Trier und Koblenz“. In 16 biographischen Essays, die nach teilweise mühevoller Spurensuche entstanden sind, zeigt der Autor eindrucksvoll und sehr anschaulich, dass es im Dritten Reich nicht nur Feiglinge und Jubler gab, sondern „auch Menschen, auf die Deutschland stolz sein darf“, so Bauer. Neben bekannten Widerstandskämpfern, wie Claus von Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer sowie den Geschwistern Hans und Sophie Scholl, habe es viele Handwerker, Lehrer, Priester, Journalisten. Studenten und Arbeiter aus verschiedenen politischen Lagern gegeben, die im täglichen Leben Mut und Zivilcourage bewiesen hätten.

Bauer zeigt auf, zu welchen schweren Konflikten es durch die politischen Umstände in manchen Familien kam und zeichnet ein differenziertes Bild des Widerstands. Oft waren es aus heutiger Sicht fast Kleinigkeiten, die Betroffene in größte Schwierigkeiten bringen konnten. Das galt etwa für einen Lehrer der Trierer Barbara-Grundschule, der trotz Verbot vor seiner Klasse das berühmte Loreley-Lied nach dem Gedicht des verfemten jüdischen Dichters Heinrich Heine spielte.

Bauer will mit seiner Veröffentlichung  vor allem Antworten geben auf die Fragen von Nachgeborenen, die sich die „teuflische Raffinesse und Brutalität der Nazis“ nicht vorstellen können. Das  Buch wird am Donnerstag, 17. September, 19 Uhr, in der Stadtbibliothek (Weberbach) präsentiert von Professor Franz-Josef Heyen, früherer Leiter der Landesarchivverwaltung.
  • Rudolf Bauer: „Waren damals alle Feiglinge? – 1933 bis 1945 zwischen Trier und Koblenz“, Kliomedia-Verlag Trier, ISBN Nr. 978-3-89890-139-0.