Tatort Internet
Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Polizeipräsident Lothar Schömann und ADD-Präsidentin Dagmar Barzen eröffneten den Sicherheitstag. Den Besuchern bot sich ein abwechslungsreiches Programm. Auf dem Markt der Möglichkeiten informierten unter anderem Polizei, Justiz, Hochschule und die Kammern über Computerbetrug, Phishing, Identitätsdiebstahl, Erpressungen und vieles mehr. Daneben gaben Experten aus Justiz, Wirtschaft, Polizei und IT in Vorträgen interessante Einblicke in ihre tägliche Arbeit mit Computerkriminalität. Die Besucher wurden ebenfalls Zeugen einer Live-Hacking-Simulation, bei der die Manipulation und der Diebstahl von Daten eindrucksvoll präsentiert wurden.
Wie stark sich Computerkriminalität ausweitet, verdeutlichte Polizeipräsident Schömann: „Cybercrime wird in Zukunft die häufigste Straftat sein“, auch weil sich viele andere Straftaten ins Internet verlagern. Neben Computern seien vor allem Mobiltelefone, über die immer mehr sensible und geschäftliche Daten übertragen würden, Angriffsziele. Da die Täter problemlos über nationale Grenzen hinweg operierten, sei grenzübergreifende Zusammenarbeit ein Muss bei der Strafverfolgung.
Bemerkenswert bleibe die hohe Dunkelziffer: Lediglich eines von zehn Delikten wird zur Anzeige gebracht, schätzt das LKA Niedersachsen. Es werde nicht jeder durch ein Schutzprogramm abgewehrte Computervirus angezeigt, aber auch Scham oder Angst vor drohenden Imageschäden seien Gründe, erläuterte Schömann.
Um der wachsenden Bedrohung durch Hackerangriffe zu begegnen, ist 2012 beim Landeskriminalamt eine zentrale Ansprechstelle Cybercrime eingerichtet worden, an die sich betroffene Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Stellen wenden können. Abschließend bilanzierte der Polizeipräsident: „Wir sind auf einem guten Weg!“