Sprungmarken
30.09.2008

Trier-West ist besser als sein Ruf

Dieses Luftbild aus dem Jahr 2007 zeigt das Stadtteilzentrum von Trier-West. Foto: Stadtplanungsamt
Dieses Luftbild aus dem Jahr 2007 zeigt das Stadtteilzentrum von Trier-West. Foto: Stadtplanungsamt
Eine bislang einmalige Zusammenführung von stadt- und raumplanerischen Entwürfen, Projekten der Sozial- und Jugendhilfe, Untersuchungen zum Einzelhandel sowie der Ergebnisse einer aufwändigen Bürgerbeteiligung und der Studenten-Aktion „Go west“ bietet das integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept für Trier-West. Es wurde in einer öffentlichen Diskussion vorgestellt, an der rund 50 Gäste teilnahmen. Dabei ging es vor allem um die Schwerpunkte Gneisenaukaserne, Siedlung Schankenbungert sowie das Modellprojekt „Job inWest“

Das umfassende Konzept zeigt vor allem, dass der Stadtteil neben bekannten Problemen (sozialer Brennpunkt, partielle Defizite in der Siedlungsstruktur) viele Entwicklungschancen bietet und sich die Bewohner stark mit ihm identifizieren. „Gerade aufgrund der sozialen Konflikte fühlen sich viele Bewohner ihrem Stadtteil sehr verbunden. Die lokale Identität kann ... im Vergleich mit anderen Stadtteilen als ausgeprägter bezeichnet werden“, heißt es in dem Konzept. Zudem sei die soziale Infrastruktur (Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen) sehr gut ausgebaut. Trier-West zeichnet sich auch durch eine zentrale Lage im Stadtgebiet, eine
gute Anbindung an die Innenstadt aus, verfügt über viele Einkaufsmöglichkeiten und ruhige Wohngebiete.

Lokale Wirtschaft fördern

Das komplexe Handlungs- und Entwicklungskonzept, das in enger Zusammenarbeit des Jugend- und Planungsamts sowie des Stadtteilbüros entstand, legt die Umsetzung des Förderprogramms „Soziale Stadt“ für den Stadtteil fest. Es soll am 20. November vom Stadtrat beschlossen werden.
Die Entwicklungsziele sind in sechs Schwerpunkten zusammengefasst:

  • Wohnen: Sanierung städtischer Wohnungen, Unterstützung der genossenschaftlichen Siedlung im Schankenbungert, Entwicklung des Kasernenberings an der Gneisenaustraße, Wohnraumversorgungskonzept, Angebote für neue Zielgruppen wie Studenten und Senioren und Aufwertung des Wohnumfelds.
  • Lokale Ökonomie: Förderung von Betrieben und der Kooperation „Wir im Westen“, Schaffung von Arbeitsplätzen, Hilfen für arbeitslose Jugendliche, Revitalisierung von Brachflächen, zukunftsorientierte Nutzung des Gebiets zwischen Eurener Straße und Bahnlinie als Wirtschaftsstandort, Ansiedlung von Handwerkern und Kleingewerbebetrieben, erweiterte Kooperation mit der Kunstakademie, der FH und der Katholischen Akademie.
  • Soziale Situation: Integration aller Bewohner, stärkere Vernetzung sozialer Einrichtungen, Förderung der Angebote für Senioren, Ausbau nachbarschaftlicher Netzwerke, bedarfsgerechte Angebote in Kindertagesstätten sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen, Hilfen für die Vereine, stadtteilbezogene Kulturarbeit. 
  • Tourismus/Naherholung: Stärkung der Moselhöhen als stadtweit wichtiger Naherholungsraum, bessere Sport- und Freizeitangebote, unter anderem durch die neue Soccerhalle, zusätzliche Spielräume für Kinder, touristischer Rundweg durch den Stadtteil.
  • Verkehr: umweltverträgliche Pro-blemlösungen, zusätzliche Stellflä-chen, vor allem für Fahrzeuge von Altmetall-Händlern, Aufwertung der Stra-ßen, zusätzliche Fußgängerübergänge und Fahrradstreifen. 
  • Öffentlichkeitsarbeit: Förderung des positiven Images von Trier-West/ Pallien als liebens- und lebenswerter Stadtteil, Fortführung der Stadtteilzeitung „ÜberBrücken“, Ausstellungsvitrine für aktuelle Informationen, verbesserte Hinweise für  Sehenswürdigkeiten, wie Mariensäule oder Lenus-Mars-Tempel. Als konkrete Handlungsschwerpunkte werden unter anderem die umfassende Information, Aktivierung und Beteiligung der Bewohner genannt und organisatorische Verbesserungen beim Schrotthandel.
In der Diskussion bei der Bügerinformation, die Stadtteilmanagerin Birgit Pütz moderierte, mahnten Vertreter des Runden Tischs eine stärkere Einbeziehung der Schulentwicklung an. Außerdem wurde häufig betont, dass die Umgestaltung der Gneisenaukaserne das Schlüsselprojekt für die Zukunft des gesamten Viertels ist.