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16.08.2011

Für alle Aufgaben bestens gerüstet

In vielen Bereichen hat sich die Freiwillige Feuerwehr Ruwer innerhalb der letzten Jahre positiv verändert. Der Zusammenhalt ist dadurch sogar noch größer geworden. Foto: LZ Ruwer
In vielen Bereichen hat sich die Freiwillige Feuerwehr Ruwer innerhalb der letzten Jahre positiv verändert. Der Zusammenhalt ist dadurch sogar noch größer geworden. Foto: LZ Ruwer
Jüngere Mannschaft, neues Gerä-tehaus und ein modernisierter Fuhrpark: Der Löschzug Ruwer (LZ) hat binnen einer Dekade ein frischeres Gesicht bekommen – in jeder Hinsicht. Der Teamgeist ist dabei ebenso wenig auf der Strecke geblieben wie die Schlagkraft der Truppe. Und auch die Zahl „zehn“ spielt für die Arbeit der Feuerwehrleute immer noch eine entscheidende Rolle.

„Ich war als kleiner Junge schon fasziniert von Feuerwehrautos“, sagt Christian Nellinger, stellvertretender Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Ruwer. „Sobald die Sirenen im Ort losgingen, stand ich am Fenster und habe mir die Nase platt gedrückt. Ich war froh, als ich zehn Jahre alt war und endlich in die Jugendfeuerwehr konnte.“ Feuerwehrbegeisterten Nachwuchs gibt es in Ruwer bis heute und im Gegensatz zu manch anderem Löschzug können sich die Ruwerer nicht über mangelnden Nachwuchs beklagen.

Zehn Jugendliche sind zur Zeit in der Jugendfeuerwehr (JF), sechs davon sind Mädchen. Auch der Löschzug selbst hat mit vier weiblichen Mitgliedern einen der höchsten Frauenanteile aller Freiwilligen Feuerwehren in Trier. Insgesamt hat der LZ Ruwer 27 Mitglieder. „Die Zusammenarbeit verläuft absolut problemlos und ich bin mit der Truppe sehr zufrieden. Wir haben eine tolle Kameradschaft“, betont Löschzugführer Bernhard Kordel.

Alleine im letzten Jahr sind sieben Jugendliche von der JF in den Löschzug gewechselt. Ein Umstand, den Kordel zwar sehr begrüßt, der aber auch ein stärkeres Ausbildungsgefälle innerhalb der Truppe zur Folge hat. „Natürlich haben die jungen nicht den gleichen Ausbildungsstand, aber in ein paar Jahren haben die das aufgeholt“, ist sich Nellinger sicher.

Neben dieser strukturellen Verjüngungskur wurde von 2002 bis 2005 auch das Gerätehaus auf Vordermann gebracht. Das alte Gebäude wurde komplett abgerissen. Ein neuer Bau entstand in der Hermeskeiler Straße 12. „Die statische Planung hatte mein damaliger Stellvertreter übernommen, da er beruflich in diesem Feld tätig war“, erinnert sich Kordel. Der gesamten Innenausbau wurde in Eigenregie erledigt und das, obwohl damals von sieben LZ-Kollegen, die einen handwerklichen Beruf erlernt haben, nur vier diesen ganz oder teilweise ausübten. Das ist für eine Freiwillige Feuerwehr eine ungewöhnlich niedrige Zahl.

2009 wurde dann auch der Fuhrpark modernisiert. Ein neuer Mannschaftswagen sowie ein Anhänger konnten aus Mitteln des Ortsteilbudgets und dank großzügiger finanzieller Unterstützung des Fördervereins und zahlreicher Firmen im Ort angeschafft werden. „Das hat unsere Erwartungen übertroffen und wir sind nun hervorragend ausgerüstet“, sagt Kordel und fügt hinzu: „Wenn man so will, haben wir in den letzten zehn Jahren eine komplette Runderneuerung erhalten.“

Löschfahrzeug für Pula

Bereits 2001 bekam der LZ ein neues Tanklöschfahrzeug. Das alte hatte den Ruwerern seit 1980 treue Dienste geleistet. Zuvor war es bereits 14 Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr im Einsatz. „Die Stadt hat das Fahrzeug dann der Freiwilligen Feuerwehr in Pula, Triers kroatischer Partnerstadt, geschenkt. Die hatte bis dahin nur einen selbst umgebauten Pritschenwagen. Soweit ich weiß, ist es dort heute noch in Betrieb“, erzählt Kordel.

Der Löschzug kommt statistisch gesehen auf zwölf Einsätze pro Jahr. „Wir haben einen ziemlichen Einsatz-Mix. Wenn wir die Polizei bei Vermisstensuchen unterstützen, schnüren wir schon mal die Wanderschuhe. Unwetter und Feuer gibt es aber immer noch genug“, betont Nellinger. Erst im Frühjahr sorgte beispielsweise eine Brandserie in Ruwer für steigende Einsatzzahlen.

Daneben besteht mit Mosel und Ruwer immer die Gefahr von Hochwasser. „Wenn die Ruwer über die Ufer tritt, dann meist aufgrund des Rückstaus der Mosel“, erklärt Kordel. „Für uns ist die Marke von zehn Metern entscheidend. Ab da wird es brenzlig und wir müssen Keller auspumpen.“ Das ist allerdings schon lange nicht mehr vorgekommen, denn seit den großen Überschwemmungen 1993 und 1995 sind die Bewohner darauf eingestellt und für Hochwasser besser gerüstet – sehr zur Freude der Freiwilligen Feuerwehr.
 
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