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24.01.2023

Winterdienst auf dem Prüfstand

Das Bild zeigt eine Schneeschaufekl im Einsatz auf einem tief verschneiten Gehweg.
Die Frage, wer wo Schnee schaufeln soll, wird die städtischen Gremien in diesem Jahr noch beschäftigen.

Der Trierer Winterdienst hat ein anstrengendes Wochenende hinter sich: Der erste heftige Schneefall dieser Saison sorgte vor allem am Freitag dafür, dass die Mitarbeiter im Dauereinsatz waren, zumal für den Zwei-Schicht-Betrieb aktuell das Personal knapp ist.

Das Thema Winterdienst stand deshalb zuletzt auch auf der Tagesordnung im Bau-Dezernatsausschuss. Viel Erfreuliches hatte Jürgen Feltes, zuständiger Abteilungsleiter im Amt StadtRaum Trier, nicht zu berichten: Vor allem der Personalmangel, aber auch ein veralteter Fuhrpark mit zum Teil über 30 Jahre alten Streufahrzeugen, bereiten Sorgen. Bei länger anhaltendem Winterwetter mit mehrfachen Schneefällen sei ein Winterdienst nach Plan – das heißt: im Zweischicht-Betrieb – derzeit nicht erfüllbar, so Feltes.

Zwischen 7 und 21 Uhr soll der Winterdienst für schnee- und eisfreie Straßen in Trier sorgen. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter um 4 Uhr ausrücken, damit rechtzeitig zum Start in den Arbeitstag der Verkehr fließen kann. Hauptverkehrsstraßen und gefährliche Straßenabschnitte mit großem Gefälle mit einer Gesamtlänge von 255 Kilometern haben dabei Priorität. An Bushaltestellen und auf wichtigen Verbindungswegen wird von Hand gestreut. Ebenso an Straßenkreuzungen, um Fußgängerinnen und Fußgängern das Überqueren zu ermöglichen.

Diese Einsätze sind besonders personalintensiv, weshalb sie ein Ansatzpunkt sein könnten, der Personalknappheit zu begegnen. Bisher sind Anlieger dazu verpflichtet, die Gehwege vor ihren Anwesen schnee- und eisfrei zu halten. Unter Berufung auf ein Gutachten des Sachverständigen Dr. Horst Hanke brachte Feltes eine Änderung der Straßenreinigungssatzung ins Spiel, wonach die Anlieger zusätzlich Fußgängerquerungen an Kreuzungen in reinen Wohngebieten räumen und streuen sollen. Ein Teil der dadurch beim Winterdienst eingesparten Personalressourcen könne dann, so Feltes, für die maschinelle Räumung wichtiger Radwegverbindungen eingesetzt werden. Ein weiterer Punkt der strategischen Weiterentwicklung des Winterdienstes ist der verstärkte Einsatz von reinem Feuchtsalz, insbesondere bei überfrierender Nässe. Dadurch ließe sich der Streusalzverbrauch ebenso verringern wie die Umweltbelastung durch Trockensalz.

Ralph Kießling