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09.09.2008

Wohnen in der Eisenbahnersiedlung

Das Luftbild zeigt im Vordergrund die Paulinkirche mit dem angrenzenden Friedhof. Nördlich davon liegt die Eisenbahnersiedlung aus den 20er und 50er Jahren. Auf der zentralen Freifläche sollen neue Wohnungen und ein Spielplatz entstehen.
Das Luftbild zeigt im Vordergrund die Paulinkirche mit dem angrenzenden Friedhof. Nördlich davon liegt die Eisenbahnersiedlung aus den 20er und 50er Jahren. Auf der zentralen Freifläche sollen neue Wohnungen und ein Spielplatz entstehen.
Inmitten der ehemaligen Eisenbahnersiedlung in Trier-Nord soll zusätzlicher preisgünstiger Wohnraum für Familien entstehen. Darüber hinaus stehen in der Balthasar-Neumann-Straße rund 670 Quadratmeter für einen von den Kindern des Quartiers lang ersehnten Spielplatz zur Verfügung.
    
Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Freifläche inmitten der 1922 errichteten Eisenbahnersiedlung, nördlich von St. Paulin. Das Gelände, das insgesamt mehr als 6 650 Quadratmeter misst, ging 2006 in Teilen in den Besitz des Investors LuxBauHaus über. Der andere Teil des Geländes gehört der WoGeSaar, die auch Eigentümer der umliegenden Grundstücke ist. Seit dem Verkauf 2006 ist an dem Standort nicht viel passiert, die Fläche, die den Kindern früher als Spielplatz diente, ist weiterhin nicht bebaut, darf jedoch auch nicht mehr zum Bolzen genutzt werden.

Umdenken gefragt

Die geplante Konzeption des Eigentümers, an dem Standort vergleichsweise teure Reihenhäuser zu errichten, ließ sich mangels Kaufinteressenten bislang nicht umsetzen. Daher wird nun umgedacht: Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung soll nach Angaben von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani eine
„quartiersadäquate Ergänzungsbebauung“ entstehen. „Das bedeutet, dass in der Siedlung eine nachhaltige architektonische Qualität geschaffen wird, die im Einklang mit der Eisenbahnersiedlung steht“, so die Dezernentin. Die intakte Struktur der Siedlung müsse unbedingt erhalten bleiben.
 
Nach Einschätzung des Baudezernats ist es standortgeeignet, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, der sich ins Umfeld integriert. Wichtig seien   dabei flexible Grundrisse, die generationsübergreifendes Wohnen ermöglichen, sowie ein barrierefreier Zugang. Geringe Bau- und damit Erwerbungskosten für die neuen Eigentümer spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle, wie eine energetisch optimierte Konzeption, um später nicht von hohen Nebenkosten überrascht zu werden.    

Mehrfachbeauftragung vorgesehen

Im Rahmen des Grundstücksverkaufs vereinbarten das Rathaus und die Eigentümer, dass auf dem Gelände ein Spielplatz erhalten bleiben muss, für den eine Fläche von 670 Quadratmetern vorgesehen ist. Die Eigentümer schenkten der Stadt die entsprechenden Grundstücke, die nun im Rahmen der neuen Entwürfe als Spielfläche eingeplant werden.
 
Durch das vorgesehene Verfahren der Mehrfachbeauftragung erhoffen sich der Eigentümer und das städtische Baudezernat viele kreative Ideen und unterschiedliche Ansätze zur Bebauung. Es sieht vor, dass gleich mehrere Architekten mit der Planung vorläufiger Entwürfe beauftragt werden. Nach der vierwöchigen Bearbeitungsphase sollen die Ergebnisse voraussichtlich im November im Architektur- und Städtebaubeirat vorgestellt werden.