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13.08.2007

Ironischer Blick auf die Antike

Zwischen den Installationen „Moving Helena“ von Karin Angele (vorn) und „Talking with the enemy“ von Bodo Korsig hängt ein abstraktes Gemälde von Bernd Petri.
Zwischen den Installationen „Moving Helena“ von Karin Angele (vorn) und „Talking with the enemy“ von Bodo Korsig hängt ein abstraktes Gemälde von Bernd Petri.
Eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit römischen Mythen, Figuren und Gemäuern bietet die Kunstausstellung „Antike.aktuell“. Sie ist im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtjahrs noch bis Donnerstag, 23. August, in der Kunstakademie in der Aachener Straße zu sehen und wird vom Land, der Kulturstiftung der Sparkasse und den Stadtwerken gefördert.

Tradition fortgesetzt

17 Künstler, die allesamt als Dozenten an der Akademie tätig sind oder waren, sind mit Gemälden, Skulpturen, Objekt-Installationen oder Drucken vertreten. Viele werfen einen ironischen Blick auf die Antike und den Umgang mit ihren Überresten: So präsentiert Martin Mohr die Welterbestätte Porta Nigra als kitschig-süßliche Torte.

Claus Bach inszeniert in seiner Collage „Helenas Zimmer“ eine Ausgrabungssituation in der Moderne und präsentiert unter anderem ein Handy, ein Laptop und eine Pistole. Die Foto-Arbeiten von Brgitte Gmachreich-Jünenmann dokumentieren, wie zeitgenössische Architektur auf dem Luxemburger Kirchberg das Motiv antiker Bögen aufgreift.

Voller Rätsel sind die gemalten Räume, in die Edith Oellers die Besucher mit ihrem Gemälde „Helena und Fausta“ führt. Erich Kraemer, verstorbener Gründer der Akademie, die 2007 ihren 30. Geburtstag feiert, ist unter anderem mit einer Collage von 1984 vertreten, die verschiedene Aspekte römischer Kunst und Architektur wie unter einem Kaleidoskop zusammenfasst. An der Dozentenausstellung, mit der die Akademie eine langjährige Tradition fortsetzt, beteiligen sich außerdem Martine Andernach, Sven Büngener, Francesca Cataldi, Ruth Clemens, Walter Henn, Marcel Köhler, Bodo Korsig, Birgid Lord, Jörg Oetken, Bernd Petri und Rolf Viva.