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17.11.2015

Weltbeste AG und klasse Klasse

Diese Trierer machen Schule: Beim Abschlusstermin im Theater kamen alle Preisträger zusammen.
Diese Trierer machen Schule: Beim Abschlusstermin im Theater kamen alle Preisträger zusammen.
Schule ist viel mehr als Lehrplan, Hausaufgaben und Abfragen: Das zeigte sich bei der ersten Preisverleihung der Initiative „Trierer machen Schule“. Ausgezeichnet wurden dabei Projekte und Ideen von Schülern, Lehrern und Eltern, die ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen sind.

Die Verschönerung der Grundschule Biewer mit bunten Wandgemälden war auch eine Übung in Sachen Mitbestimmung. „Wir sind eine demokratische Schule und in meinem Klassenrat wurde von den Schülern beantragt und beschlossen, dass die Schule bunter werden soll“, berichtet Lehrer Mar-co Bamberg. Nächster Schritt war ein Aufruf an alle Schüler, Bilder einzureichen, die als Vorlage für die Fassadengestaltung dienen sollten. Schließlich wählte das Schülerparlament zwei Motive aus. Die Umsetzung erfolgte mit erfahrenen Graffiti-Künstlern vom Treffpunkt am Weidengraben. Den Preis als bestes Klassenprojekt der Initiative „Trierer machen Schule“ gab es jetzt obendrauf.

Stefan Zawar-Schlegel vom Treffpunkt am Weidengraben, Bianca Hering, Lehrerin am Humboldt-Gymnasium, Bettina Mann vom Jugendamt und Bernd Steinmetz als Elternvertreter hatten sich zusammengefunden, um die vielen guten Ideen, die das Schulleben in Trier neben den Que-relen um das Schulentwicklungskonzept auch prägen, an die Öffentlichkeit zu bringen. Dafür gibt es seit Mai die Webseite www.trierer-machen-schule.de, auf der gute Praxisbeispiele gesammelt werden. Von diesen wurden nun per Online-Voting und Juryentscheid die besten ausgewählt und bei einer Abschlussveranstaltung im Theater-Foyer geehrt. Neben Urkunden gab es je einen Scheck über 100 Euro.

Die meisten der vorgestellten Projekte zeichnen sich durch außerschulische Kooperationen aus. So auch die Gewinner in der Kategorie „Weltbeste AG“: Schüler der zehnten Klassen am MPG befassten sich zusammen mit Pädagogik-Studenten der Uni Trier mit dem Thema Flüchtlinge und fragten sich, welche Informationen für Neuankömmlinge besonders wichtig sind. So entstanden Videoclips, die den Flüchtlingen typische deutsche Alltagsszenen, wie zum Beispiel den Einkauf beim Bäcker, näherbringen.

In der Kategorie der von Lehrern initiierten Projekte setzte sich die Kooperation der Matthias-Grundschule mit dem Demenzzentrum durch: Die Klasse 3a trifft sich einmal im Monat mit Demenzpatienten zu gemeinsamen Aktivitäten und überwindet dabei spielerisch die Grenzen zwischen den Generationen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Veranstaltungsreihe „Schulen gegen das Vergessen“ des HGT, die jedes Jahr rund um den Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus stattfindet.

Unter der Überschrift „Mein Highlight“ standen Projekte einzelner Schüler. Gewinner sind Schülerinnen des Angela-Merici-Gymnasiums, die sich in einem Film mit dem Thema unheilbare Krankheit auseinandersetzten und dabei zeigen, wie man in den letzten Monaten das Leben doch noch auskosten kann. Zum besten Elternprojekt wurde das Lesecafé der Grundschule Pfalzel gewählt: Einmal im Monat öffnet sich die Schule für den ganzen Stadtteil, es gibt Lesungen, Auftritte von Schülergruppen und dank Buchspenden auch eine Leihbücherei.