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20.06.2023

Flamme der Hoffnung entzündet

Beim Fackellauf durch die Trierer Innenstadt trugen Sportlerinnen und Sportler aus Trier und aus Panama gemeinsam die Flamme der Hoffnung, hier Exsaul Hernández mit einem Sportler des Postsportvereins.
Beim Fackellauf durch die Trierer Innenstadt trugen Sportlerinnen und Sportler aus Trier und aus Panama gemeinsam die Flamme der Hoffnung, hier Exsaul Hernández mit einem Sportler des Postsportvereins.

Ein Hauch von Olympia wehte zwei Tage lang durch Trier: Im Vorfeld der Special Olympics World Games in Berlin machte die Delegation aus Panama Station in der Moselstadt.

Zurzeit findet in Berlin die größte Sportveranstaltung der Welt für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung teil, die Special Olympics World Games. Die Delegation aus Panama mit 18 Athletinnen und Athleten machte vorher im Rahmen eines Host Town-Programms Halt in Trier. Organisiert wurde dies vom Sozialdezernat der Stadt, mit Unterstützung vieler Freiwilliger.

Am Dienstagabend begrüßte Bürgermeisterin Elvira Garbes die Delegation bei einem Kennenlernfest im Garten ihres Hotels. An der Feier nahmen auch Menschen mit Behinderungen der Lebenshilfe teil, die ein großes Willkommensbanner überreichten – ein erster emotionaler Moment für beide Seiten. Vize-Delegationsleiter Roderick Biddy schenkte der Bürgermeisterin eine handbemalte Feder mit dem Bild eines goldenen Froschs, einer vom Aussterben bedrohten Art aus Panama.

„Wir hatten heute schon einen produktiven Tag und sind glücklich", sagte Delegationsleiterin Johanna Caicedo. Sie seien von „sehr netten Leuten" umsorgt worden, hätten den kulturellen Austausch genossen und fühlten sich wie zu Hause. „Die Jungs lieben das Essen", ergänzte Cheftrainerin Lourdes Escobar, die fasziniert von der probierten Gulaschsuppe erzählte. Besonders beeindruckt waren die Gäste von den historischen Bauten in Trier, vor allem dem Dom und der Basilika, aber auch insgesamt dem Stadtbild. In Panama-Stadt dominierten moderne Hochhäuser das Bild, so Caicedo, ein starker Kontrast zu Trier.

Am Nachmittag hatten die Athletinnen und Athleten bereits zusammen mit Trierer Vereinen trainiert: die Schwimmmannschaft mit der DLRG im Nordbad, die Athletinnen der Rhythmischen Sportgymnastik mit dem RSG Trier, die Leichtathleten mit dem Postsportverein, das Bowlingteam mit dem Sport-Kegler-Verein Trier und die Boccia-Truppe mit dem Boule Club Trier.

Am Mittwochabend folgte der Höhepunkt des Host Town-Programms: ein Fackelmarsch von der Basilika über den Hauptmarkt zum Domfreihof. Sportlerinnen und Sportler aus Panama und aus Trier trugen jeweils zu zweit die sogenannte „Flamme der Hoffnung". Die Gymnastin und Fackelträgerin Ambar Duarte resümierte im Nachgang: „Es hat großen Spaß gemacht, aber die Fackel war auch etwas schwer."

Leichtathlet Exsaul Hernández zeigte sich restlos begeistert: „Die Stadt ist einfach wunderschön", befand er und auf die Frage, ob er nochmals wiederkommen möchte, antwortete er grinsend „von mir aus würde ich direkt hierbleiben!" Auch er trug die Flamme eine kurze Strecke lang mit einem deutschen Partner und fühlte nach eigenen Worten die „Kraft der Inklusion".

Auf dem Domfreihof wurde schließlich das Olympische Feuer entzündet, während Thomas Kießling die Special Olympics-Hymne sang, ein „Gänsehautmoment", so Bürgermeisterin Garbes. Sie überbrachte Grüße der Schirmherrin und Trierer Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer aus Berlin und sagte: „Wir feiern die Vision einer inklusiven Gesellschaft." Den Gästen wünschte sie viel Spaß in Berlin und den „verdienten sportlichen Erfolg". Zudem äußerte sie die Hoffnung, dass Partnerschaften, die im Rahmen des Host Town-Programms entstanden seien, weiterhin Bestand haben. Schließlich dankte sie allen Organisationen, Partnern, Sponsoren und Freiwilligen für ihren Einsatz.

Britta Bauchhenß