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09.10.2007

Europa kritisch und komisch

Die zeitgenössische  französischsprachige Produktion „L’Européene“ wird in Trier mit deutschen Untertiteln gezeigt. Foto: Mattea Maniacci
Die zeitgenössische französischsprachige Produktion „L’Européene“ wird in Trier mit deutschen Untertiteln gezeigt. Foto: Mattea Maniacci

Zeitgenössische Stücke, die sich kritisch, aber auch augenzwinkernd mit  dem Thema Europa auseinandersetzen, stehen im Mittelpunkt des grenzüberschreitenden Festivals Total Théâtre. In Trier sind zwei Gastspiele aus Luxemburg und Thionville zu sehen. Die Großregion mit Leben zu füllen, sei Ziel des Festivals, sagte Frank Hoffmann, Intendant des Théâtre National du  Luxembourg, der das Projekt initiiert hatte. Es sei eine Chance, mit zeitgenössischen Stücken Geschichten der Gegenwart zu erzählen, auch wenn es teilweise schwierig sei, die Plätze mit solchen Stoffen zu füllen. 

Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink erklärte, das Festival sei ein hervorragendes Beispiel für grenzüberschreitende Kulturarbeit. Auch Gerhard Weber, Intendant des Trier Theaters, betonte wie wichtig sei es, die kulturellen Verbindungen in der Region zu stärken. „Wir müssen die Besucher anregen, auch die nahe gelegenen Theater wahrzunehmen“, sagte er.   Das französischsprachige Stück „L’Européene“ von David Lescot und Charlie Degotte läuft am Dienstag, 16. Oktober, 20 Uhr, im Studio des Theaters mit deutschen Untertiteln. Das skurile Werk ist eine Gemeinschaftsproduktion des Centre Dramatique Thionville/Lorraine, des Théâtre National du Luxembourg und des Théâtre de la Place aus Lüttich. Es geht darin um die Frage, wie sich Europa den Aufgaben des 21. Jahrhunderts stellen sollte. 

Eine viersprachige Uraufführung präsentiert am Donnerstag, 18. Oktober, 20 Uhr, das Théâtre National du Luxembourg im Studio: „Now here and nowhere“ heißt das teils komische, teils ernste Stück von Nico Helminger, das etwas über die Ausländerproblematik in Luxemburg erzählt und damit ein aktuelles gesamteuropäisches Problem in den Mittelpunkt stellt. 

Für Festivalflair sorgen das Théâtre Bonillo aus Lausanne sowie die Band Fanfan mit Sängerin Florence Absolu, die mit ihren Auftritten die Gastspiele umrahmen. Jeweils ab 18.30 Uhr wird bei freiem Eintritt vor dem Studioeingang musiziert und das Spektakel „La nuit au cirque“ von Olivier Py aufgeführt. Bei schlechtem Wetter werden die Auftritte ins Foyer des Theaters verlegt. 

Für die beiden Veranstaltungen im Studio gibt es Einzelkarten an der Theaterkasse sowie einen Festivalpass, der eine 20prozentige Ermäßigung garantiert. Das Theater Trier zeigt im Gegenzug in Luxemburg und Saarbrücken das Stück „Hörst du mein heimliches Rufen“ von Thomas Jonigk, das in der vergangenen Spielzeit in Trier aufgeführt worden war.