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27.01.2015

Brauereigelände wird planiert

Abrissarbeiten auf dem früheren Brauareigrundstück
Die Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Grundstück der Königsbacher Brauerei haben begonnen. In Sichtweite der derzeit eingerüsteten Kaiserthermen sollen in den kommenden Jahren vier neue Wohnhäuser entstehen.
Rund um den Kaiserthermenkreisel tut sich was: Während das Weltkulturerbe selbst derzeit für Sanierungsarbeiten zum großen Teil eingerüstet ist, wird das gegenüberliegende Grundstück der früheren Königsbacher Brauerei planiert: Hier baut die Trierer Firma Beda Regiebau eine neue Wohnanlage mit vier Häusern.

Laut aktuellen Informationen auf der Beda-Homepage sollen in der „Residenz an den Kaiserthermen“ 200 Studentenappartements entstehen. Daneben sind 23 Zwei- bis Vier-Zimmer- Wohnungen geplant. Das seit 2006 nicht mehr genutzte Grundstück liegt in Sichtweite der Weltkulturerbestätte und damit in einem städtebaulich sensiblen Bereich. Daher war der Architektur- und Städtebaubeirat (ASB) von Beginn an in die Planungen für die Wohnanlage eingebunden. Insgesamt viermal befasste sich das vom Stadtrat eingesetzte unabhängige Expertengremium mit dem Projekt des ursprünglichen Investors Peter Weber. Dabei wurde auch der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) einbezogen.

Das Ende 2011 vom ASB freigegebene Konzept des Berliner Architekturbüros Feddersen sieht vier Gebäude vor, die sich um je 90 Grad versetzt um einen Innenhof gruppieren. Die Häuser mit direktem Sichtkontakt zu der Touristenattraktion Kaiserthermen werden mit drei Geschossen niedriger ausfallen als die beiden rückwärtigen Häuser an der Charlottenstraße, die vier Etagen aufweisen werden. Hinzu kommt jeweils noch ein zurückversetztes Staffelgeschoss. Die Fassadengestaltung mit vielen Glaselementen und die Freiräume zwischen den Gebäuden lockern das Ensemble auf. Die Zufahrt auf das 0,9 Hektar große Areal erfolgt über die Charlottenstraße, bis zu 100 Stellplätze sollen in einer Tiefgarage bereitgestellt werden.

Im Frühjahr 2012 gab der Investor die für den Bebauungsplan erforderlichen Gutachten zum Lärmschutz und zur Lufthygiene in Auftrag, die dem Baudezernat schließlich im September 2013 vorlagen. Der Stadtrat hatte in der Zwischenzeit den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan getroffen. Nach Einreichung der Gutachten konnte das Planverfahren mit einer Bürgerinformation, der Offenlegung und dem Satzungsbeschluss im Stadtrat bis Juli 2014 zügig abgeschlossen werden. „Von Seiten des Baudezernats hat es in dem Verfahren keine Verzögerungen gegeben“, betont Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani.

Zusätzlich schloss die Stadt einen  städtebaulichen Vertrag mit Peter Weber ab. Nach dessen Ausstieg übernahm die Beda Regiebau GmbH das Projekt und ist damit auch aktueller Vertragspartner der Stadt. Unter anderem wurde festgelegt, dass eine Randfläche des Grundstücks zur Einrichtung einer zusätzlichen Fahrspur für Rechtsabbieger aus der Olewiger Straße in Richtung Ostallee unentgeltlich an die Stadt übertragen wird.

Sobald die alten Brauereigebäude abgerissen sind, haben in den kommenden Monaten zunächst die Archäologen Zugriff auf das Gelände. Nicht zuletzt wegen der Nähe zu den Kaiserthermen sei eine „hochrangige Fundlage“ zu erwarten, heißt es in der Stellungnahme des Landesmuseums zum Bebauungsplan. Womöglich befinden sich im Untergrund des Areals Fundamentreste eines römischen Aquädukts.